Brennpunkt im Visier

Hotspot Gumpendorfer Straße – Streit um Alkverbot!

Viele U6-Nutzer sind genervt, manche haben Angst. Jetzt ist eine Diskussion um eine Alkohol-Verbotszone in der berüchtigten U6-Station entbrannt.
Wien Heute
09.02.2025, 11:06

Kampf gegen Alkohol- und Drogenmissbrauch, Gewalt und aggressives Betteln. Die Hotspots sind bekannt. Seit mehreren Jahren gibt es am Wiener Praterstern ein Alkoholverbot. Eine solche Verbotszone wird nun am 7. Februar auch am Franz-Jonas-Platz (Bahnhof Floridsdorf) umgesetzt. Doch es wird wohl nicht der letzte Hotspot in Wien bleiben, der entschärft werden muss. Es gibt einen Ort, der seit Langem in Diskussion steht: die U6-Station Gumpendorfer Straße.

Beschwerden über Belästigung

Die ÖVP in Wien-Fünfhaus fordert die Umsetzung eines großen Sicherheitspakets. Dazu zählen Videoüberwachung im umliegenden Bereich der U-Bahn-Station, mehr Sozialarbeiter und ein Alkoholverbot. "Wir haben in den letzten Monaten verstärkt Anrainerbeschwerden erhalten, dass unter anderem der Alkoholkonsum in diesem Bereich zu Belästigungen, Konflikten und einem verstärkten Unsicherheitsgefühl führt", erzählt Felix Ofner, Bezirksparteiobmann und Bezirksrat der ÖVP in Rudolfsheim-Fünfhaus.

Bezirksrat Felix Ofner fordert mehr Sicherheitsmaßnahmen für den Bereich bei der U6-Station.
privat

Im November 2024 stellte die ÖVP in der Bezirksvertretungssitzung unter anderem einen Antrag auf Einführung eines Alkoholverbots an der U6-Station Gumpendorfer Straße. Dieser wurde mehrheitlich der Sozial-, Integrations- und Gesundheitskommission zugewiesen. Mitte März soll dann in der Bezirksvertretung darüber abgestimmt werden.

Bezirkschef: "Haben andere Maßnahmen"

Beschwerden von Bürgern über die U6-Station hat auch Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht (SP) schon bekommen. "Diese werden ernst genommen und wir sind ständig mit zuständigen Stellen wie der Polizei oder den Wiener Linien in Kontakt, um ein gutes Zusammenleben im 15. Bezirk zu ermöglichen", sagt er.

Die Maßnahmen, die aktuell gesetzt werden, seien wichtig und gut, zudem gebe es mit den Schwerpunktmaßnahmen seitens der Stadt Wien zusätzliche Kontrollen, sagt der Bezirkschef. "Ortspolizeiliche Verordnungen wie im Zuge eines Alkoholverbots sind meiner Meinung nach schwierig umzusetzen, solange es andere Maßnahmen zur Kontrolle gibt", so Baurecht.

Auch VP Mariahilf will Alkoholverbot

Auch im angrenzenden Wien-Mariahilf fordert die Bezirks-VP bereits seit Jahren ein Alkoholverbot im Bereich der U6-Station. Ein Antrag dazu wurde diesbezüglich aber noch nicht eingebracht; man wolle die seitens des Bezirksvorstehers zugesagte Anrainerversammlung abwarten.

"Dasselbe Prozedere gab es bezüglich der Gruft. Hier wurde bei den Anrainerversammlungen im Jahr 2024 ein Alkoholverbot gefordert. Wir haben dann im Dezember den Antrag auf Prüfung eingebracht und dieser wurde dann auch mehrheitlich beschlossen", sagt Marcel Flitter, ÖVP-Bezirksrat und Spitzenkandidat für die kommenden Bezirksvertretungswahlen.

Für Bezirkschef derzeit kein Thema

Einen Termin für diese Anrainerversammlung in Mariahilf gibt es noch nicht. Man wolle bestehende Maßnahmen abwarten. Im Februar gibt es mehrere Schwerpunktaktionen von Polizei gemeinsam mit der Gruppe Sofortmaßnahmen, Magistratsabteilungen und Sozialarbeitern.

"Danach wird evaluiert und wir werden uns ansehen, wie die Erfahrungen sind. Die Frage nach einem Alkoholverbot ist zum jetzigen Zeitpunkt zu früh gestellt", sagt dazu Mariahilfs Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ). Man müsse bei der Debatte auch bedenken, dass die Gestaltung der Örtlichkeiten und die Nutzerströme am Bahnhof Floridsdorf und rund um die U6 Gumpendorfer Straße wenig miteinander vergleichbar seien.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 09.02.2025, 12:41, 09.02.2025, 11:06
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