Gesundheit

Horror-Maniküre – Frau könnte nun Finger verlieren

Nachdem eine Nageltechnikerin einen Fehler gemacht hat, trägt Sue eine Staphylokokken-Infektion davon, die sie ihren Daumen kosten könnte.

Sabine Primes
Die Fachkraft verwechselte natürliche Nägel mit Kunstnägeln. (Symbolbild).
Die Fachkraft verwechselte natürliche Nägel mit Kunstnägeln. (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

Die 48-jährige Sue aus Perth (Australien) wollte sich etwas gönnen und entschied sich für eine Maniküre im örtlichen Schönheitssalon. Dort angekommen, begann die Nageltechnikerin, Sues Nägel mit einem Werkzeug abzufeilen und in Aceton einzutauchen, um ihre Verlängerungen zu entfernen. Dabei hatte Sue gar keinen Kunstnägel. Die Nageltechnikerin verwechselte ihre natürlichen Nägel mit falschen Acrylnägeln – ein Irrtum mit Folgen. Dabei hätte Sue die Fachkraft sogar darauf hingewiesen, dass ihre Nägel echt wären, wie sie gegenüber 9News erzählte: "Ich habe ihnen gesagt, dass es meine echten Nägel sind, aber sie haben sie weiter abgefeilt."

Teil des Daumenknochens entfernt

Nach der Behandlung zog sich Sue ein Bakterium namens Staphylokokken zu, das harmlos auf der Haut lebt. Es kann jedoch eine Infektion verursachen, wenn es über einen Biss oder eine Schnittwunde in den Körper gelangt, und kann durch engen Hautkontakt, die gemeinsame Nutzung von Gegenständen wie Handtüchern oder Zahnbürsten und den Kontakt mit Tröpfchen beim Husten und Niesen übertragen werden.

Im Zuge der Infektion musste Sue fünf Tage im Spital verbringen und es musste ihr sogar ein Teil des Daumenknochens entfernt werden. Die Ärzte sagten Sue, dass sie im schlimmsten Fall ihren Daumen verlieren würde. Die Australierin klagt nun auf Schadenersatz, da ihrer Meinung nach die Hygienevorschriften nicht eingehalten wurden.

Staphylokokken lösen Infektionskrankheiten aus

Staphylokokken können unter anderem eitrige lokalen Infektionen verursachen. Diese Infektionen können oberflächlich sein, oder tiefer im Gewebe liegen. Hierzu zählen z.B. eitrige Hautentzündungen wie Abszesse, Furunkel oder Karbunkel. Weiters Gehirnhautentzündung oder Lungenentzündung.

TSS (Toxisches Schocksyndrom): Bei Frauen tritt das TSS häufig im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Tampons auf. Ein toxisches Schocksyndrom entwickelt sich innerhalb weniger Stunden. Plötzlich auftretendes Fieber über 39 Grad, Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall lassen zunächst an eine Erkältung oder Grippe denken, doch TSS schreitet sehr schnell voran. Der Blutdruck fällt stark ab, was sich durch zunehmende Schwäche und Benommenheit bemerkbar macht. In einem solchen Fall sollte umgehend die Rettung verständigt werden, da TSS-Patientinnen meist intensivmedizinisch betreut werden müssen. Mehr dazu: Tampon steckte drei Monate im Körper – Frau stirbt fast

Eine der schwerwiegendsten Folgen einer Infektion mit Staphylokokken im Blut ist die Blutvergiftung (Sepsis). Dabei handelt es sich um eine Entzündungsreaktion des Körpers, die sich über das Blut auf den gesamten Organismus auswirkt. Das Immunsystem versucht, sich gegen die Bakterien zu wehren. Allerdings schädigt die körpereigene Abwehrreaktion dabei nicht nur die Erreger, sondern eigenes Gewebe und Organe wie Herz und Nieren.