Politik
"Hohn" – NEOS attackieren Rauch für neue Teststrategie
Die von Gesundheitsminister Johannes Rauch neuen Testregeln schmecken nicht allen. Die NEOS üben scharfe Kritik am Fortbestand der Gratistests.
Es war ein echter Paukenschlag, den Gesundheitsminister Johannes Rauch am Dienstag-Vormittag verkündet hatte. Nach langem Hin und Her ist nun fix: eine beschränkte Anzahl an Corona-Tests bleibt weiterhin für die Gesamtbevölkerung gratis. Diese Maßnahme gefällt aber nicht allen, von der Opposition hagelt es bereits heftige Kritik.
Loacker an Rauch: "Das ist Weiterwurschteln"
"Das ist keine Strategie, das ist blindes Weiterwurschteln“, sagt NEOS-Pandemiesprecher Gerald Loacker zu dem Fortbestand der limitierten Gratistests. Wie Rauch mitteilte, stehen ab 1. April jeder Bürgerin und jedem Bürger zehn Tests pro Monat zu – fünf PCR- und fünf Antigentests. Zusätzlich gibt es natürlich auch weiterhin kostenlose Corona-Tests für Menschen, die Symptome haben. Menschen in vulnerablen Settings wie etwa Krankenhäusern oder Alten- und Pflegeheimen, können sich noch öfter testen lassen
Für die NEOS ist die neue Strategie ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich bereits den Stich gegen das Virus abgeholt haben. Loacker meint: "Die Geimpften sind mit dieser Entscheidung weiterhin dazu verdammt, allen die Gratistests zu finanzieren." Der pinke Mandatar hätte sich gewünscht, dass Ungeimpfte für die Tests zahlen müssen, dass dies nicht der Fall ist, sei ein "Hohn".
Rauch verteidigte den Schritt und nannte einige Beispiele, wo Tests weiterhin sinnvoll und notwendig sind. Wer beispielsweise seine Oma besuchen will oder einen wichtigen Termin hat, soll weiterhin die Möglichkeit bekommen, sich testen zu lassen.
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Zuletzt hatte der Epidemiologe Gerald Gartlehner die hohe Testkapazität in Österreich für Verschwendung von Ressourcen gehalten, die tatsächlich in der Pandemiebekämpfung nur wenig gebracht hätte. In der "ZIB 2" sagte der Wissenschaftler vergangene Woche aber auch: "Niederschwelliges Testen bei Symptomen ist extrem wichtig. Ansonsten sollte man sich auf Personen konzentrieren, die ein hohes Risiko haben."
Für den Experten ist der Sommer zudem eine wichtige Zeit, in der man die Lage neu bewerten müsse. Bis dahin dürften sich noch viele weitere Personen mit dem Virus infizieren, was zu einer Immunisierung von rund 90 Prozent der Bevölkerung führen könnte. Dann sollte dennoch ein vierter Stich mit einem angepassten Impfstoff erfolgen, um weiterhin geschützt zu sein.