Politik
Große Unterschiede – so viel verdient dein Bürgermeiste
Wie viel ein Bürgermeister verdient kann bei gleicher Gemeindegröße je nach Bundesland gut und gerne schon mal das Doppelte ausmachen.
Weitreichende Debatten gab es in den letzten Wochen über die Politikergehälter, die planmäßig um ganze 9,7 Prozent angestiegen wären. Nach breiter Kritik setzte die Regierung sie angesichts der Krisen-Zeiten für die Spitzenpolitik aus und legte das auch der Landespolitik nahe. Das schwarz-blaue Salzburg etwa lehnte das aber kurzerhand ab. Auch das ebenfalls schwarz-blaue Oberösterreich plant, die Gehälter um 4,85 Prozent anpassen.
Die nachgelagerte Ebene der Gemeinden lässt noch einige Fragen offen. Das hat auch damit zu tun, dass die Bezüge der Bürgermeister kompliziert geregelt sind. Immerhin fällt je nach Größe und Wirtschaftsleistung unterschiedlich viel Arbeit an. Das leuchtet schon beim Vergleich etwa der Stadt Graz und ihren 300.000 Einwohnern mit Gemeinden wie dem Tiroler Gramais mit 40 Einwohnern (neun davon sitzen im Gemeinderat) ein.
Salzburger verdienen doppelt so viel
Einen Überblick über das Bezüge-Wirrwarr haben die "Salzburger Nachrichten" in ihrer Donnerstagsausgabe zu geben. Demnach richtet sich die Höhe der Bezüge nach der Einwohnerzahl. Erhöhung gab es in den letzten Jahren und Jahrzehnten aber nur selten. Auch das ist aber von Bundesland zu Bundesland verschieden.
So verdient ein Bürgermeister einer steirischen Gemeinde mit unter 500 Einwohnern laut Landesbezügegesetz 2.468,20 Euro brutto, im vergleichbaren Amt im Salzburg fallen gleich satte 5.120,10 Euro ab. So viel verdient man im Burgenland erst, wenn man einer Gemeinde mit über 5.000 Einwohner vorsteht (wovon es dort übrigens nur vier an der Zahl gibt).
NÖ ist Schlusslicht
Ein weiteres Extrembeispiel: Der Bürgermeister einer Gemeinde mit 4.501 bis 5.000 Einwohnern bekommt in OÖ rund 7.489 Euro, in Salzburg 7.781 Euro, in Tirol 5.566, Steiermark 4.936, Kärnten 4.917, Burgenland 4.693 und in Niederösterreich sogar nur 4.626 Euro. Netto bleibt davon wegen zusätzlicher Abgaben wie der Parteiengebühr weniger als die Hälfte übrig.
Ein Spezialfall ist Vorarlberg. Dort kann das Gehalt von jeder Gemeinde selbst festgelegt werden, gekoppelt ist es dabei aber unter anderem an die Nächtigungszahl in der Gemeinde. Ein Kleinstgemeindebürgermeister kann so laut "SN" auf 6.557 Euro kommen. Die Bandbreite für Orte zwischen 4.501 und 5.000 Einwohnern liegt zwischen 3136 und 9.289 Euro.
Wie viel genau ein Bürgermeister dort verdient, weiß also so niemand genau. Auch auf Anfragen geben sich viele Gemeinden schweigsam bis pampig oder aggressiv, wie folgende Berichte zeigen: