Hirscher über Vonn-Comeback: "Lindsey ist 40 geworden"

Marcel Hirscher machte es vor, Lindsey Vonn folgt der österreichischen Ski-Legende zurück in den Weltcup. Nach dem überraschenden Comeback des Annabergers verkündete auch die US-Ski-Queen ihre Rückkehr.

Diese Ankündigung löste allerdings nicht nur Jubelstürme aus. Ehemalige und aktive Ski-Größen reagierten mit kritischen Worten. Niemand so hart wie Österreichs Ski-Legende Michaela Dorfmeister, die Vonn psychische Probleme attestierte ("Braucht einen Psychologen").

Jener Mann, der die FIS zu ihrer umstrittenen Wildcard-Regelung, Vonn in weiterer Folge zum Comeback inspieriert hat, nimmt nun Stellung zu ihrer Rückkehr: Marcel Hirscher. In "Sport am Sonntag" sagt der achtfache Gesamtweltcupsieger dem ORF: "Ich persönlich finde es großartig. Sie hat so viel für unseren Sport gemacht, ihn in den USA groß gemacht."

Er selbst haderte zuletzt mit Platz 46 im Levi-Slalom, dem Ausfall in Gurgl. Was traut der 35-Jährige der um fünf Jahre älteren Amerikanerin zu? "Ich traue ihr einiges zu, wenn sie körperlich schmerzfrei ist."

Auf die möglichen Gefahren angesprochen, sagt Hirscher: "Die Lindsey ist 40 geworden und alt genug. Die weiß genau, was sie macht."

Kritiker zeigen die lange Verletzungshistorie der ehemaligen Seriensiegerin auf. Im Gegensatz zu Hirscher, der in seiner Karriere – mit Ausnahme eines Bruches – größtenteils von schweren Verletzungen verschont geblieben ist, wechselten sich bei Vonn große Erfolge und schmerzliche Rückschläge stets ab. So war sie auch vor fünfeinhalb Jahren unfreiwillig wegen anhaltender Schmerzen zurückgetreten, musste sich in der Ski-Pension mehreren Operationen unterziehen. Der jüngste Eingriff verschaffte endlich Erleichterung: Durch das künstliche Kniegelenk ist Vonn schmerzfrei. Diese zurückgewonnene Lebensqualität könnte sie nun aufs Spiel setzten, sagen beispielsweise die Schweizer Ex-Topläufer Sonja Nef und Bruno Kernen.