"Anders entschieden"

Hirscher hört nicht auf Ex-ÖSV-Boss Schröcksnadel

Marcel Hirscher hat sich nun doch zu einem Start in Sölden durchgerungen. Damit folgt der Ski-Star nicht dem Rat von Ex-ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel.

Sport Heute
Hirscher hört nicht auf Ex-ÖSV-Boss Schröcksnadel
Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel riet Marcel Hirscher zu einem späteren Comeback.
Red Bull Content Pool, Gepa

Startet er, oder startet er nicht? Diese Frage stellten sich Ski-Fans vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden, nachdem der niederländische Skiverband, für den Hirscher nun an den Start geht, zunächst das Comeback am Sonntag in Sölden als fix vermeldete, das Management des 35-Jährigen aber umgehend dementierte. Bis am Freitag dann weißer Rauch aufstieg und die von ihm gegründete Skifirma Van Deer Hirschers Start auf dem Rettenbachferner bestätigte.

Nach fünf Jahren Pause will es der achtfache Gesamtweltcupsieger also noch einmal wissen. Und das gleich auf dem steilen Weltcup-Hang in Sölden. Eine Wildcard für ehemalige Ski-Stars, die Comeback-Pläne hegen, macht es möglich. Hirscher erhielt die Starterlaubnis ohne das vorherige Antreten bei FIS-Rennen vom Ski-Weltverband.

Marcel Hirscher auf der Streif

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    "Habe mich anders entschieden"

    Hirscher haderte mit sich. Wohl auch, weil sich Berichte, der Salzburger habe mit der Abstimmung seiner Skischuhe zu kämpfen, hartnäckig hielten. Und folgte damit auch nicht dem Rat des ehemaligen ÖSV-Präsidenten Peter Schröcksnadel, der Hirscher empfahl, erst nach der US-Tour mit den Technik-Rennen in Val d´Isere (14./15. Dezember) in den Weltcup einzusteigen. "Sölden ist eines der schwierigsten Rennen überhaupt. Da wäre er nicht sehr gscheit, wenn er das fahren würde. Val d´Isere ist auch steil, aber viel einfacher zu fahren, Schwung auf Schwung. Marcel weiß sicher sehr genau, was er tut", meinte der ehemalige ÖSV-Präsident Schröcksnadel Anfang Oktober bei "Servus TV". Damals wurde der Salzburger auch durch eine Erkrankung gestoppt.

    Trotzdem will es Hirscher nun bereits auf dem Rettenbachferner wissen. Der 35-Jährige folgte damit nicht Schröcksnadels Rat, der inhaltlich richtig gewesen sei. "Ich habe mich trotzdem anders entschieden – dafür, die Chance zu nützen und die Erfahrung mitzunehmen", betonte Hirscher. Ihm gehe es nun "genau gleich, wie allen, die die Situation kommentieren und analysieren: Ich habe keine Ahnung, wo ich wirklich stehe – die einzige Möglichkeit, das rauszufinden, ist für mich, Sonntag dieses Rennen zu fahren", unterstrich der Sieger von 67 Weltcuprennen.

    Bei der Erwartungshaltung stapelte Hirscher dann tief. "Nein, habe ich keine. Es bringt mich nicht weiter, wenn ich selbst spekuliere." Von "eh recht passabel" bis hin zu "ui, richtig weit weg" rechne Hirscher "eigentlich mit allem". Er wolle einfach Klarheit: "Es ist so viel geredet, geschrieben, gerechnet worden: Ich fahre da jetzt einfach mal runter und dann wissen wir alle mehr", betonte der 35-Jährige.

    Auf den Punkt gebracht

    • Marcel Hirscher hat sich entschieden, beim Weltcup-Auftakt in Sölden zu starten, obwohl er damit dem Rat des ehemaligen ÖSV-Präsidenten Peter Schröcksnadel widerspricht
    • Der 35-jährige Ski-Star, der nach fünf Jahren Pause mit einer Wildcard antritt, möchte die Gelegenheit nutzen, um seine aktuelle Leistungsfähigkeit zu testen, ohne konkrete Erwartungen an das Ergebnis zu haben
    red
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