Gesundheit
Heute Nacht ist Zeitumstellung – vor oder zurück?
Am 31. Oktober werden die Uhren wieder umgestellt und das bringt unseren Biorhythmus gehörig durcheinander.
Nicht nur die Temperaturen sinken im Herbst, auch die Uhren werden Ende Oktober wieder um eine Stunde zurückgedreht. Am 31. Oktober ist es wieder soweit mit der Zeitumstellung. Von 3 Uhr werden die Zeiger damit eine Stunde zurück und wieder auf Normalzeit gebracht.
Freude für Langschläfer
Langschläfer dürfen sich freuen, sie können eine Stunde länger schlafen. Für feinfühligere Menschen kann die Umstellung aber auch zu gesundheitlichen Problemen führen. Bis sich ihre innere Uhr wieder einpendelt, dauert es oft länger.
Sonntag hat 25 Stunden
Der Sonntag hat dann quasi 25 Stunden. Morgens wird es früher hell, abends aber auch schneller dunkel. Die Umstellung auf die Winterzeit ist für den Biorhythmus aber auf alle Fälle entspannter als jene im Frühjahr. "Die sogenannte Winterzeit entspricht auch mehr unserer inneren Uhr als die sogenannte Sommerzeit", erklärt Schlafmediziner Alfred Wiater gegenüber der "dpa".
Mini-Jetlag
Generell sind Beeinträchtigungen durch Zeitumstellungen im Frühjahr und Herbst laut dem Experten vergleichbar mit einem Mini-Jetlag. Der 24-Stunden-Rhythmus komme durcheinander, was sich nicht nur auf das Schlaf-Wach-Verhalten, sondern auch auf die Stimmung, Konzentration, Aufmerksamkeit und vegetativen Funktionen auswirkt. Viele werden trotz einer zusätzlichen Stunde an Schlaf von Müdigkeit geplagt.
Für Eltern mit kleinen Kindern ist die Zeitumstellung besonders störend, vor allem dann, wenn Säuglinge gerade einen stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus gefunden haben. Im späteren Kindesalter seien die Beeinträchtigungen vergleichbar mit denen Erwachsener. Sie halten in der Regel bis zu einer Woche an, sagt Wiater.
Eine langsame Umgewöhnung kann die Zeitumstellung am 31. Oktober erleichtern. "Einfach sukzessive etwas später zu Bett gehen", rät der Schlafmediziner. Die Hauptmahlzeiten sollten ebenfalls rund eine halbe Stunde später als sonst eingenommen werden. Sie sind ein wichtiger Zeitgeber für die innere Uhr.
Vorsicht beim Autofahren
Auch Autofahrer sollten aufpassen, denn die Dämmerungszeiten fallen jetzt in die Hauptverkehrszeiten. Speziell in den frühen Morgen- und in den Abendstunden raten Experten dazu, das Tempo zu drosseln und die Straßenränder schärfer im Blick zu behalten.
Eine Abschaffung der Zeitumstellung war zwar seit der Abstimmung des Europaparlaments im Jahr 2019 immer wieder ein Thema, dafür müssten aber die Mitgliedsstaaten noch mehrheitlich zustimmen.
Laut einer Umfrage der APA aus dem Jahr 2018 würde die Mehrheit eine dauerhafte Sommerzeit bevorzugen. 1973 wurde die Sommerzeit in Europa erstmals eingeführt. Ausgangspunkt dafür war die Ölkrise und der Gedanke, damit Energie zu sparen. Österreich dreht seit 1980 im Frühling und Herbst an der Uhr.
Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, ab 2019 den Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit abzuschaffen. Doch viele Länder sahen dies kritisch, da etwa für die Wirtschaft eine einheitliche Zeitzone wünschenswert erscheint, zumindest in Mitteleuropa.