Österreich-News

Heftiger Engpass – Apotheken mischen Antibiotika selbst

Seit Monaten herrscht in Österreich ein Medikamenten-Engpass. In Kärnten stellen die ersten Apotheken nun antibiotische Kindersäfte selbst her.

Heute Redaktion
Antibiotikasäften für Kinder sind in Österreich derzeit nicht verfügbar.
Antibiotikasäften für Kinder sind in Österreich derzeit nicht verfügbar.
Getty Images/iStockphoto

Der Medikamenten-Engpass in Österreich spitzt sich immer weiter zu. Antibiotikasäfte für Kinder sind nicht mehr erhältlich. Selbst mit dem Frühlingsbeginn und dem Abflachen der Erkrankungswelle ist keine Entspannung in Sicht. Die Lieferprobleme der Arzneimittel halten weiter an.

In Kärnten haben die ersten Apotheken damit begonnen, antibiotische Kindersäfte selbst herzustellen, berichtet "ORF Kärnten".

Liefertermine nach hinten verschoben

"Die Herstellung von Arzneimitteln ist eine der ureigensten Aufgaben von uns Apothekern. Wir haben die Berechtigung dazu und es ist auch erlaubt. Nachdem die Liefertermine für einige Antibiotika wieder nach hinten verschoben worden sind, mischen wir die jetzt selbst im Labor, nach Rücksprache mit unseren Ärzten", sagt Gunther Hebein von der Kornblumen-Apotheke in Grafenstein.

"Telefoniere jeden Tag zwei bis drei Stunden"

Die größte Schwierigkeit besteht laut dem Apotheker aber darin, an die Substanzen und Rezepturen heranzukommen, da in Österreich keine Literatur dazu verfügbar ist. "Ich telefoniere wegen Substanzen und Arzneimitteln jeden Tag zwei bis drei Stunden. Es ist möglich, aber es ist ein immenser Zeitaufwand", betont Hebein.

Im Labor werden die notwendigen Substanzen und Arzneimittelrohstoffe gewogen, vermischt, mit Wasser und Geschmacksstoff versetzt. Nach 30 Minuten ist das Antibiotikum fertig und kann abgefüllt werden. Im Kühlschrank ist es zwölf Tage haltbar.

Derzeit sei die Herstellung aber nicht kostendeckend, so der Apotheker. Wegen des großen Aufwands fordern die Pharmazeuten nun einen zentralen Einkauf der Rohstoffe durch das Gesundheitsministerium oder die Apothekerkammer.

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa</strong>. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. <a data-li-document-ref="120073714" href="https://www.heute.at/s/verschwunden-raetsel-um-goldschatz-aus-wiener-villa-120073714">Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.</a>
    23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.
    Leserreporter
    An der Unterhaltung teilnehmen