Will im Landtag bleiben

"Hat sich nie interessiert": Scharfe Kritik an Dornauer

Nach dem Jagdskandal legte Dornauer seine Posten als LH-Vize und Klubobmann nieder. Im Landtag will er "sehr gerne" bleiben, stößt aber auf Kritik.

Lukas Leitner
"Hat sich nie interessiert": Scharfe Kritik an Dornauer
Georg Dornauer (SPÖ) wird heftig kritisiert, weil er seine Arbeit im Landtag fortsetzen möchte.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Nach dem Jagd-Eklat mit dem gescheiterten Investmentguru René Benko, das durch ein aufgenommenes Foto geleakt wurde, sah sich Tirols Landesvize Georg Dornauer (SPÖ) gezwungen einen "Schritt zur Seite" zu machen und legte sein Amt als Landeshauptmannstellvertreter und Tiroler-SPÖ-Chef nieder – Philip Wohlgemuth übernimmt.

Ganz aus der Politik werde er sich aber nicht zurückziehen, sondern will im Landtag sitzenbleiben und auf Bezirksebene weiterarbeiten. Für Landtagsvizepräsidentin Elisabeth Blanik (SPÖ) ist das nicht verständlich – sie kritisiert die Entscheidung.

Hat sich nie interessiert

"Für die parlamentarische Arbeit im Landtag hat sich Georg Dornauer eigentlich nie interessiert", attackierte Blanik den 41-Jährigen am Donnerstag scharf.

"Ich verstehe Georg Dornauer einfach nicht mehr. Er hat uns zugesagt, dass er das Landtagsmandat nur bis zu seiner beruflichen Neuorientierung temporär ausüben will", betonte sie gegenüber der "TT" und legte nach: "Ich hoffe, dass er sich an das Versprechen uns gegenüber hält und geht. Im Klub ist er isoliert, denn so geht man mit uns nicht um."

Immerhin habe sich Dornauer, der während der Oppositionszeit Klubobmann der SPÖ-Tirol war, nicht für die parlamentarische Arbeit interessiert und das habe man "ja lange genug erlebt". Die harten Worte kommen nicht plötzlich. Denn das Verhältnis zwischen Blanik und Dornauer ist nicht gerade innig – die Übergabe des Parteivorsitzes Ende 2018/Anfang 2019 hinterließ verbrannte Erde.

Bleibe "sehr gerne"

Dornauer selbst habe in den vergangenen Tagen klargemacht, dass er nicht daran denke, seine politische Karriere gänzlich zu beenden. Im Landtag bleibe er nämlich "sehr gerne" und verwies dabei auf sein Direktmandat und den rund 10.000 Vorzugsstimmen bei der letzten Landtagswahl. Er habe sich "von zwei für mein politisches Leben zentralen Positionen zurückgezogen". "Das ist auch Strafe genug", richtete Dornauer der neuen roten Parteispitze aus.

Zwiegespaltene Meinungen

In den Bezirken herrscht jedenfalls eine zwiegespaltene Stimmung. Dornauers Rückzug von seinen Spitzenämtern "müsste nicht sein", sagte etwa Manfred Schafferer, Bürgermeister von Absam und roter Polizeigewerkschafter. "Ich bin nach wie vor loyal zu ihm", so auch Gabriele Rothbacher, Bürgermeisterin von Polling und fügte an: "Dass die SPÖ seit der letzten Wahl so dasteht, ist Schorsch zu verdanken."

Dennoch glaube sie auch, dass Dornauer in seinem Heimatbezirk "nicht mehr den Rückhalt bekommt". "Es werden alle ziemlich angepflaumt wegen ihm", betonte sie. Der Zirler Bürgermeister betonte zudem seine Freundschaft zu Dornauer, sei aber auch der Meinung, "dass es nach diesem Auftritt keine Alternative zum Rücktritt gibt. Benko ist nicht irgendwer, das ist mit den Grundsätzen unserer Bewegung nicht vereinbar."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Nach dem Jagdskandal mit René Benko legte Georg Dornauer seine Posten als Landeshauptmannstellvertreter und Tiroler-SPÖ-Chef nieder, möchte jedoch im Landtag bleiben, was auf scharfe Kritik stößt.
    • Besonders Landtagsvizepräsidentin Elisabeth Blanik kritisiert Dornauer, da er sich ihrer Meinung nach nie für die parlamentarische Arbeit interessiert habe und fordert, dass er sein Versprechen einhält und geht.
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