Politik

Haslauer über ÖVP: "So führt man sich nicht auf"

Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Salzburg-Wahl geht Wilfried Haslauer deutlich auf Distanz zu gewissen Umtrieben in seiner Partei.

Leo Stempfl
Salzburgs Landeshauptmann übt harte Kritik an den Chats seiner Partei-Kollegen.
Salzburgs Landeshauptmann übt harte Kritik an den Chats seiner Partei-Kollegen.
Helmut Graf (Archivbild)

ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer scheint im Wahlkampf nichts unversucht zu lassen, sich vom Image der türkisen Kurz-ÖVP zu distanzieren. Der Parteigrande drohen aktuellen Umfragen zufolge immerhin wie schon Johanna Mikl-Leitner in Niederösterreich herbe Verluste. Die derzeitige Koalition mit Grünen und NEOS würde sich derzeit nicht mehr ausgehen.

Um so schärfer sind die Worte im Interview mit der "Salzburger Krone". Zwar habe die Marke zweifellos darunter gelitten, aber "wir haben hier sehr saubere Verhältnisse und wir waren auch in diesen ganzen Geschichten nie drinnen", beteuert Haslauer.

Die berüchtigten Chats seien besonders verheerend gewesen, denn die DNA einer bürgerlichen Partei bestehe darin, dass man sich ordentlich aufführe. "Das war genau das Gegenteil davon. So führt man sich genau nicht auf. Hat schon sehr weh getan, muss ich sagen."

Haslauer zeigt Reue

Wie also dieses Image reparieren? Kritiker werfen ihm vor, das in diesen Wochen mit diversen Wahlzuckerln zu probieren. So wurde nun plötzlich der Gratis-Kindergarten am Vormittag per 1. April eingeführt und eine überraschende Strompreissenkung der Salzburg AG (deren Aufsichtsratsvorsitzender er ist) angekündigt. "Es kam vor dem Hintergrund der Teuerung dazu, weil wir gesehen haben, dass für Familien auch der Kindergarten eine ziemliche Belastung darstellen kann", beteuert Haslauer in der "Krone".

Kritik eingebracht hat dem Landes-Chef während der Pandemie nicht nur die Verteidigung der Impfpflicht, sondern auch eine Bemerkung am Rande einer Pressekonferenz, Virologen würden die Leute am liebsten alle einsperren. Bereut er den Satz? "Ja, das war ungeschickt formuliert, keine Frage. Was ich zum Ausdruck bringen wollte, ist, dass eben die rein wissenschaftliche und virologische Sicht eben wissenschaftlich begründet ist, in der Politik beim Fällen von Entscheidungen aber auch noch viele andere Umstände mit zu berücksichtigen sind."

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