Nahost-Konflikt

Hamas ruft zu Selbstmord-Anschlägen auf

Die Hamas will auf die israelische Militäroperation mit Attentaten reagieren. UN-Chef Guterres fordert das sofortige Ende des Einsatzes.

Hamas ruft zu Selbstmord-Anschlägen auf
Mitglieder der israelischen Sicherheitskräfte bei einer Razzia in Jenin im israelisch besetzten Westjordanland.
REUTERS/Raneen Sawafta

Als Antwort auf Israels Militäroperation im Westjordanland und die Angriffen im Gazastreifen hat die Hamas zur Wiederaufnahme von Selbstmordanschlägen aufgerufen. Bei einer Konferenz in der türkischen Stadt Istanbul forderte der ehemalige Hamas-Chef Chaled Maschaal eine "Rückkehr der Selbstmordoperationen", berichtet der arabische Sender "Sky News Arabia".

Die aktuelle Situation verlange einen "offenen Konflikt", betonte Maschaal. Er rief die Anhänger der Hamas dazu auf, "sich an mehreren Fronten am tatsächlichen Widerstand gegen das zionistische Gebilde (Israel) zu beteiligen."

Größte Operation seit Jahren

Bei dem größten Einsatz der israelischen Armee im Westjordanland seit Jahren sind in zwei Tagen mindestens 15 Palästinenser ums Leben gekommen. Der Einsatz sei Folge des starken Anstiegs militanter Aktivitäten in den vergangenen Monaten, sagte ein Militärsprecher.

Am Donnerstag hat die israelische Armee nach eigenen Angaben fünf palästinensiche Kämpfer getötet. Die Männer hätten sich in einer Moschee in Tulkarem verschanzt. Es sei zu einem Feuergefecht mit Soldaten gekommen, hieß es. Einer der Getöteten, Mohammed Dschaber, sei ranghoher Anführer eines Terrornetzwerks in dem örtlichen Flüchtlingsviertel gewesen. Dschaber wurde vorgeworfen, an mehreren Anschlägen beteiligt gewesen zu sein.

Israels Militäroffensive im Westjordanland

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    Israelische Soldaten bei der Militäroperation im Westjordanland.
    Israelische Soldaten bei der Militäroperation im Westjordanland.
    Israeli Army Handout/Handout via REUTERS

    UN-Boss Guterres besorgt über Gewalt im Westjordanland

    Währendessen hat sich UN-Generalsekretär António Guterres zutiefst besorgt über die explosive Lage im Westjordanland und Israels großangelegten Militäreinsatz in dem besetzten Gebiet gezeigt. "Er verurteilt auf das Schärfste den Verlust von Menschenleben, darunter auch von Kindern", erklärte sein Sprecher Stéphane Dujarric. Der Generalsekretär fordere die sofortige Beendigung dieser Einsätze.

    Israel müsse seinen Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht nachkommen und Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung ergreifen. Guterres fordere die Sicherheitskräfte auf, "größtmögliche Zurückhaltung zu üben und tödliche Gewalt nur dann anzuwenden, wenn dies zum Schutz von Menschenleben absolut unvermeidlich ist", erklärte sein Sprecher weiter.

    "Diese gefährlichen Entwicklungen heizen die ohnehin schon explosive Lage im besetzten Westjordanland weiter an und untergraben die Palästinensische Autonomiebehörde noch weiter." Letztlich könne nur ein "Ende der Besatzung und die Rückkehr zu einem sinnvollen politischen Prozess, der eine Zwei-Staaten-Lösung herbeiführt, ein Ende der Gewalt bringen", sagte der Sprecher.

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      Stadt Wien | Feuerwehr

      Auf den Punkt gebracht

      • Israel hat im Westjordanland eine großangelegte Militäroperation gestartet, bei der mindestens 15 Palästinenser getötet wurden, was die Hamas dazu veranlasste, zu neuen Anschlägen aufzurufen
      • UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich besorgt über die eskalierende Gewalt und forderte ein sofortiges Ende der Militäreinsätze sowie Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung
      red, 20 Minuten
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