Gesundheit
Häufige CoV-Infektionen machen dich langfristig kränker
Laut einer neuen Studie steigt mit jeder CoV-Infektion das Risiko für gesundheitliche Folgen – bis hin zum Tod. Sämtliche Organe kann es treffen.
Seit Beginn der Corona-Pandemie vor fast drei Jahren hat die Wissenschaft in Rekordzeit eine Menge über SARS-CoV-2 und seine Mutationen sowie den Krankheitsverlauf erforscht. So weiß man, dass eine Erstinfektion zu kurz- und langfristigen Gesundheitsrisiken führen kann, die fast alle Organsysteme des Körpers betreffen können. Ebenso weiß man nun, dass sich Menschen ein zweites oder drittes Mal infizieren können – obwohl sie nach der ersten Infektion natürliche Antikörper gebildet haben und geimpft und aufgefrischt wurden. Erst mit der Einführung der Corona-Impfung konnten wir beginnen, mit dem Virus leben zu lernen. Denn durch sie kann ein schwerer oder möglicherweise tödlicher Krankheitsverlauf verhindert werden.
Trotzdem ist die Impfung kein Freifahrtschein, auf alle anderen Schutzmaßnahmen zu verzichten (Maske, Händewaschen, etc). Denn mit jeder weiteren CoV-Infektion steigen die Risiken für ernsthafte gesundheitliche Folgen. Das zeigt nun eine neue Studie der Washington University School of Medicine in St. Louis und des Veterans Affairs St. Louis Health Care System.
Betroffene Organsysteme
So hat die Studie ergeben, dass Menschen, die sich mehrfach mit dem Virus infiziert haben, ein doppelt so hohes Sterberisiko haben und dreimal häufiger ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen als Menschen, die nur einmal infiziert wurden. Außerdem hatten Patienten mit wiederholten Ansteckungen 3,5 Mal häufiger Lungenprobleme, drei Mal häufiger Herzprobleme und 1,6 Mal häufiger Gehirnprobleme.
"Superimmunität" gibt es nicht
"In den letzten Monaten hat sich bei Menschen, die COVID-19 oder ihre Impfungen und Auffrischungsimpfungen erhalten haben, ein Hauch von Unbesiegbarkeit breit gemacht. Insbesondere bei Menschen, die eine Infektion hatten und auch geimpft wurden. Einige Leute verwechseln das mit einer Art Superimmunität gegen das Virus", sagt der Hauptautor Dr. Ziyad Al-Aly. Er meint weiter: "Unsere Forschung hat eindeutig gezeigt, dass eine zweite, dritte oder vierte Infektion zu zusätzlichen Gesundheitsrisiken in der akuten Phase, also in den ersten 30 Tagen nach der Infektion, und in den Monaten danach führt."
5,8 Millionen Daten analysiert
Für die Studie wurden 5,8 Millionen Krankenakten von Patienten aller Ethnien, Altersgruppen und Geschlechter analysiert. Darunter waren Menschen, die noch nie infiziert waren, solche, die einmal infiziert waren, und Patienten, die sich wiederholt infiziert hatten.
In der letztgenannten Gruppe befanden sich Personen mit zwei oder drei Infektionen, wobei wenige mehr als vier Infektionen hatten. In der Studie wurden sowohl Delta- als auch Omikron-Varianten berücksichtigt. "Das bedeutet, dass es selbst bei zwei COVID-19-Infektionen besser ist, eine dritte zu vermeiden. Und wenn man drei Infektionen hatte, ist es am besten, die vierte zu vermeiden", so Al-Aly.