Politik
"Haben hier nichts verloren" – wilder AMS-Streit tobt
Wirbel rund um ein Interview mit ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian. Weil dieser junge Asylwerber arbeiten lassen will, toben nun die Freiheitlichen.
ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian ließ am Sonntag in der ORF-"Pressestunde" aufhorchen: Erst kritisiert er die Regierung im Kampf gegen die Inflation ("Schritte, die dazu führen, dass die Inflation abgesenkt wird. Da ist aber leider gar nichts passiert"), dann sprach er sich dafür aus, jungen Asylerbern den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermögliche (falls diese reelle Chancen hätten, in Österreich bleiben zu können). Das führt nun am Sonntagnachmittag zu einem wilden AMS-Streit, denn die Freiheitlichen toben aufgrund der Katzian-Forderung.
"Ganz egal, wie alt sie sind"
"Asylwerber haben am Arbeitsmarkt nichts verloren, ganz egal, wie alt sie sind und völlig unabhängig davon, wie gut oder schlecht ihre Chancen auf einen positiven Asylbescheid stehen", so FPÖ-Klubobmann-Stellvertreterin und Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch in einer Aussendung. Sie attackierte auch Katzian direkt, denn dieser stehe "ganz auf Linie mit österreicher- und arbeitnehmerfeindlichen Vorstößen von ÖVP und SPÖ". Ein Zugang von Asylwerbern zum Arbeitsmarkt würde laut Belakowitsch zu Lohndumping und einer weiteren Magnetwirkung für Einwanderer führen.
"Faktisch überflüssig"
Auch Asylverfahren würden durch die Maßnahme "faktisch überflüssig", so die FPÖ-Politikerin. "Das Asylchaos und die illegale Masseneinwanderung haben mit mehr als 100.000 Asylanträgen allein heuer das Katastrophenjahr 2015 schon längst übertroffen. Österreich muss daher als Zielland dringend deattraktiviert und nicht durch Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt noch weiter attraktiviert werden", so Belakowitsch. Katzian solle sich "besser auf die Interessen und Anliegen der heimischen Arbeitnehmer" konzentrieren, so die FPÖ-Politikerin.