Gesundheit
Gürtelrose-Infektion lässt Blase von Mann platzen
Ein Mann in China erleidet infolge seiner Gürtelrosen-Infektion einen Harnblasenriss. Eine Komplikation, die zum Glück selten ist.
Dass es so dramatisch werden würde, hatte ein Mann aus China nicht kommen sehen: Als der 77-Jährige an einer Gürtelrose erkrankt, bekommt er auch Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Er begibt sich ins Spital.
Bei der Untersuchung stellen die Ärzte fest, dass sein Unterleib "aufgebläht und schmerzempfindlich" ist, wie es im Fachjournal "Infection and Drug Resistance" heißt. Dies besonders in der Region unterhalb des Magens. Darüber hinaus waren seine Herzfrequenz, sein Blutdruck und seine Atemfrequenz ungewöhnlich hoch.
Gürtelrose, auch Herpes Zoster genannt, wird durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht – dasselbe Virus, das auch Windpocken verursacht. Einmal erkrankt, bleibt der Erreger ein Leben lang im Körper. Viele Jahre später kann das Virus wieder aktiv werden und eine Gürtelrose (Herpes Zoster) auslösen: Einen meist streifenförmigen Hautausschlag mit Bläschen, der häufig sehr schmerzhaft ist. Der Ausschlag tritt in der Regel nur auf einer Körperhälfte auf. Am häufigsten sind Rumpf, Arme und Beine betroffen, aber auch an Hals und Gesicht können die schmerzhaften Bläschen auftreten.
Riss in der Blase
Die CT-Untersuchung (Computertomografie) zeigt, dass sich im Unterleib und Becken des Mannes eine große Menge Flüssigkeit befindet. "Vermuteter Blasendurchbruch", notieren die Ärzte. Der 77-Jährige wird daraufhin auf die Intensivstation verlegt, wo ihm ein Katheter gelegt wird. Als nach drei Stunden die Blase entleert ist, finden die Ärzte die Ursache des Problems: Seine Blase hat einen fast zwei Zentimeter langen Riss. In einer OP können die Ärzte den Riss schließen. Mehrere Woche muss der Patient danach noch im Spital bleiben, um sich von der OP und seiner Gürtelrose zu erholen. Glücklicherweise kann der Mann seine vollständige Blasenfunktion wiedererlangen, schreiben die Autoren des Fallberichts.
Seltener Fall
Laut dem Team um Jiaguo Huang vom Affiliated Xiaoshan Hospital der Hangzhou Normal University war die Gürtelrose Grund für das Platzen der Harnblase. In seltenen Fällen könne die Infektion zu einem sogenannten Harnverhalt führen, bei dem sich die Blase beim Wasserlassen nicht ausreichend oder überhaupt nicht entleert. Andere mögliche Ursachen schloss das Team aus.
Einem in den "Archives of Physical Medicine and Rehabilitation" erschienen Bericht zufolge ist eine solche Komplikation relativ selten, wie Livescience.com schreibt: In dem untersuchten medizinischen Zentrum sei sie bei nur vier Prozent der Gürtelrose-Patienten aufgetreten. Bei denjenigen, die eine Gürtelrose im Bereich der unteren Wirbelsäule und des Kreuzbeins entwickelten, lag die Rate bei rund 28 Prozent.
Bei dem 77-Jährigen könnte zusätzlich auch sein Typ-2-Diabetes eine Rolle gespielt haben, so das Team um Jiaguo Huang. Diabetes könne Nervenschäden verursachen, die dazu führen, dass Betroffene die Fähigkeit verlieren, zu spüren, wann ihre Blase voll ist.