Harte Kritik
Grünen-Hammer: "Wird bald ein böses Erwachen geben"
Die Industriellenvereinigung schlägt die Abschaffung des KlimaTickets vor, um das Budget zu sanieren. Die Grünen sehen bei dieser Idee rot.
Noch bevor die Verhandlungen von FPÖ und ÖVP an Fahrt aufgenommen haben, meldet sich die Industriellenvereinigung mit einem Wunschzettel zu Wort. Geht es nach IV-Präsident Georg Knill, soll bei den Staatsausgaben die Notbremse gezogen werden. Durch Kürzungen könnten bis zu 8,5 Milliarden Euro gefunden werden, teilte er am Donnerstag mit.
Unter anderem im Visier der Industrievertreter: Klimabonus und Klimaticket. Letzteres bezeichnet sein Generalsekretär Christoph Neumayer beim gemeinsamen Auftritt (siehe Video unten) als "die teuerste Maßnahme, CO2 einzusparen".
Das bringt natürlich die Grünen auf die Palme – beides sind Vorzeigeprojekte der Ökopartei aus der vergangenen Legislaturperiode. Mobilitätssprecher Lukas Hammer gibt Volldampf zurück: "Das KlimaTicket ist einer der größten Innovationen im Mobilitätsbereich der letzten Jahrzehnte und sorgt dafür, dass die Öffis für die Menschen im ganzen Land leistbar sind."
Mehr als 300.000 Menschen in Österreich seien aktuell mit dem Klimaticket so klimaschonend und kostengünstig öffentlich unterwegs. Pendler, etwa aus dem Südburgenland oder aus Niederösterreich, würden sich so bis zu 1.000 Euro pro Jahr ersparen.
"Für Familien ist das KlimaTicket also auch finanziell ein wichtiger Faktor", betont Hammer. Immerhin würde auch die Wirtschaft vom KlimaTicket profitieren, in dem es den öffentlichen Verkehr für die arbeitenden Menschen in Österreich leistbar mache.
"Wenn Herr Knill wirklich glaubt, dass..."
Doch: "All das scheint dem Präsidenten der Industriellenvereinigung, Georg Knill, leider entgangen oder komplett egal zu sein. Anders sind seine KlimaTicket-Streichungsfantasien, mit denen er durch die Medien geistert, nicht zu verstehen".
"Wenn Herr Knill wirklich glaubt, dass eine Bundesregierung mit einer rechtsextremen, europafeindlichen und wissenschaftsfeindlichen Partei, die Innovationen wie das KlimaTicket auf seinen Zuruf hin abschafft, gut für den Industriestandort ist, dann wird es bald ein böses Erwachen geben", meint Hammer abschließend.
Auf den Punkt gebracht
- Die Industriellenvereinigung fordert unter der Führung von Präsident Georg Knill drastische Kürzungen bei den Staatsausgaben, darunter auch die Abschaffung des Klimabonus und des Klimatickets, was bei den Grünen auf heftigen Widerstand stößt.
- Grünen-Mobilitätssprecher Lukas Hammer verteidigt das Klimaticket als bedeutende Innovation und warnt vor den negativen Folgen einer möglichen Abschaffung für die Bevölkerung und die Wirtschaft.
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