Politik
GIS-Hammer – wer den Strom jetzt auch günstiger bekommt
Die Strompreisbremse ist das Thema des Tages. WIFO-Chef Felbermayr enthüllte am Mittwoch ein Detail, das zuletzt noch heftig diskutiert wurde.
Am Mittwoch präsentiert die Bundesregierung die genauen Details zur Strompreisbremse, die eine weitere Entlastung für die Bevölkerung darstellen soll. Die Eckdaten: Ein Stromverbrauch von bis zu 2.900 Kilowattstunden wird von der Politik subventioniert. Bis zu diesem Wert soll der gedeckelte und damit günstigere Strompreis gültig sein – jeder Haushalt, der darüber hinaus mehr verbraucht, soll dafür dann auch den üblichen, teuren Marktpreis zahlen. Darunter sollen "nur" zehn Cent pro Kilowatt berechnet werden. Zum Vergleich: Der Marktpreis reicht derzeit bei 18 bis zu 72 Cent. Insgesamt sollen sich die Haushalte rund 500 Euro pro Jahr ersparen.
Mastermind hinter dem Modell ist unter anderem Gabriel Felbermayr, der als Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts wichtigen Input und wirtschaftliches Knowhow bei der Gestaltung der Preisbremse liefern konnte. Allerdings: Weil das Modell nicht auf Haushaltsgrößen oder individuellen Stromverbrauch eingeht bzw. eingehen kann, bekommen nun zahlreiche Haushalte des kompletten Strombedarf subventioniert – für den Experten ein "Kardinalfehler", der allerdings nicht im Wirkungsbereich der Bundesregierung liegt.
Von GIS befreit = billigerer Strom
Eine individuelle Strompreisbremse sei nicht möglich, da die Datenlage nicht zur Verfügung steht. Hier werde man in Zukunft nachbessern müssen, um für allfällig weitere Krisen besser gerüstet zu sein. Was laut Felbermayr aber scheinbar fix ist, ist eine weitere Entlastung für eine spezielle Gruppe.
Diese soll den Finanzschwächsten zugutekommen. Denn: Haushalte, die von der GIS-Gebühr befreit sind – etwa 300.000 Haushalte – bekommen zusätzlich weitere fünf Cent pro Kilowattstunde subventioniert. Diese Daten liegen im Gegensatz zu anderen Daten, die laut Felbermayr ein besseres Modell gebracht hätten, bei den Energieversorgern. Diese Maßnahme soll eine weitere Ersparnis von rund 145 Euro pro Jahr bringen. Am Wochenende galt diese Maßnahme noch als umstritten, im Ö1-Morgenjournal ließ Felbermayr die Katze aber aus dem Sack, bezeichnete er sie doch als "scheinbar sehr sicher".