Nachwuchs im Tiergarten

Giraffen-Baby in Schönbrunn – doch Freude ist getrübt

Sensation im Tiergarten Schönbrunn: In der Nacht auf Donnerstag kam eine kleine Netzgiraffe zur Welt.

Christine Scharfetter
Giraffen-Baby in Schönbrunn – doch Freude ist getrübt
Die ersten Fotos konnten die vertrauten Tierpfleger mit dem Handy machen.
Tiergarten Schönbrunn

Eigentlich sollte die Freude groß sein: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kam im Tiergarten Schönbrunn eine kleine Netzgiraffe zur Welt und die Giraffen-Mutter nimmt sich dem weiblichen Jungtier fürsorglich an. Trotzdem ist man im Tiergarten vorsichtig optimistisch.

"Die Geburt ist bilderbuchmäßig verlaufen. Gerade bei Giraffen birgt diese immer ein erstes großes Risiko, da die Tiere im Stehen gebären und das Jungtier mit einem Fall aus zwei Metern Höhe das Licht dieser Welt erblickt. Aber auch die ersten Tage des Jungtieres sind sehr kritisch, daher stehen Mutter und Kalb derzeit unter besonderer Beobachtung", erklärt Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck.

Die Mutter kümmert sich liebevoll um den neuen Nachwuchs.
Die Mutter kümmert sich liebevoll um den neuen Nachwuchs.
Tiergarten Schönbrunn

Zwei Jungtiere Tod, "Amari" entwickelt sich prächtig

Zurückhaltend mit der Freude ist man vermutlich auch deshalb, weil man zuletzt den Nachwuchs gleich zweimal in Folge verloren hat. Im September 2022 musst das Kalb von Giraffenkuh "Sophie" nur ein paar Tage nach der Geburt eingeschläfert werden, weil es nicht überlebensfähig war. Ein Jahr später starb das erst vier Wochen alte Giraffenbaby Nio am 9. August 2023 völlig überraschend an einer bakteriellen Infektion.

Immerhin: Jungtier "Amari", das Anfang 2022 zur Welt kam, entwickelt sich weiterhin prächtig.

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    Giraffen-Jungtier Amari wird am 23. Juli bereits ein halbes Jahr alt und hat sich in den vergangenen sechs Monaten prächtig entwickelt.
    Giraffen-Jungtier Amari wird am 23. Juli bereits ein halbes Jahr alt und hat sich in den vergangenen sechs Monaten prächtig entwickelt.
    ©Daniel Zupanc

    Kameras überwachen Nachwuchs

    Doch man ist zuversichtlich: "Über Kameras, mit denen das Giraffenhaus ausgestattet ist, analysiert unser Experten-Team rund um die Uhr das Verhalten der Tiere. Unser vorrangiges Ziel ist es, den Tieren eine natürliche Aufzucht durch die Eltern zu ermöglichen. Wir müssen nun die Daumen drücken, dass sich das Kalb weiterhin gut entwickelt", so Hering-Hagenbeck.

    Mutter und Jungtier sind vorübergehend für sich oder mit einem weiteren, vertrauten Weibchen vom Rest der Gruppe getrennt. Auch in der Wildbahn, sondern sich Giraffen-Weibchen kurz vor der Geburt von der Herde ab.

    Noch nicht zu sehen

    Im Tiergarten wurde in Vorbereitung auf die Geburt ein Teil des Giraffenhauses mit speziellen Stallmatten ausgelegt, die als rutschfester Bodenbelag für den Neuankömmling dienen. In diesem Bereich halten sich Mutter und Kalb derzeit auf. Sie sind daher für Besucherinnen und Besucher noch nicht zu sehen.

    Wenn alles nach Plan verläuft, werden die übrigen Gruppenmitglieder das Kalb bald kennenlernen. So auch dessen ältere Schwester "Amari", die mittlerweile fast drei Jahre alt ist. "Eine Geburt ist für die ganze Gruppe eine große Bereicherung. Jungtiere halten alle Herdenmitglieder auf Trab und bringen eine neue Dynamik in die Gruppe", so Dr. Eveline Dungl, zuständige Kuratorin im Tiergarten.

    Stark gefährdet

    Auch international freut man sich über den Schönbrunner Nachwuchs. Die Netzgiraffe ist eine stark gefährdete Giraffen-Art. Das Kalb ist somit ein wichtiger Beitrag zur Europäischen Erhaltungszucht. Die Erhaltungszucht ist eine zentrale Aufgabe moderner, wissenschaftlich geführter Tiergärten, um den Bestand bedrohter Tierarten durch den Aufbau genetisch gesunder Populationen in menschlicher Obhut zu sichern. Dadurch können Arten langfristig vor der Ausrottung bewahrt werden.

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      Die Störe der unteren Donau sind vom Aussterben bedroht. Denn Wilderei und illegaler Handel bringen die seltenen Tiere an den Rand ihrer Existenz. Das zeigt ein <a target="_blank" rel="noopener noreferrer" href="https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2024/08/Poaching-of-sturgeon_EN_low-res_final.pdf">aktueller Bericht</a> der Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature).
      Die Störe der unteren Donau sind vom Aussterben bedroht. Denn Wilderei und illegaler Handel bringen die seltenen Tiere an den Rand ihrer Existenz. Das zeigt ein aktueller Bericht der Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature).
      WWF

      Auf den Punkt gebracht

      • Im Tiergarten Schönbrunn wurde in der Nacht auf Donnerstag eine kleine Netzgiraffe geboren, was für große Freude sorgt, jedoch auch mit Vorsicht betrachtet wird, da die ersten Tage für das Jungtier kritisch sind
      • Aufgrund der jüngsten Verluste von zwei Giraffenbabys ist man zurückhaltend optimistisch, aber die Überwachung durch Kameras und die besondere Pflege geben Hoffnung auf eine positive Entwicklung des neuen Nachwuchses
      kiky
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