Die ersten Fotos konnten die vertrauten Tierpfleger mit dem Handy machen.
Tiergarten Schönbrunn
Eigentlich sollte die Freude groß sein: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kam im Tiergarten Schönbrunn eine kleine Netzgiraffe zur Welt und die Giraffen-Mutter nimmt sich dem weiblichen Jungtier fürsorglich an. Trotzdem ist man im Tiergarten vorsichtig optimistisch.
"Die Geburt ist bilderbuchmäßig verlaufen. Gerade bei Giraffen birgt diese immer ein erstes großes Risiko, da die Tiere im Stehen gebären und das Jungtier mit einem Fall aus zwei Metern Höhe das Licht dieser Welt erblickt. Aber auch die ersten Tage des Jungtieres sind sehr kritisch, daher stehen Mutter und Kalb derzeit unter besonderer Beobachtung", erklärt Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck.
Die Mutter kümmert sich liebevoll um den neuen Nachwuchs.
Tiergarten Schönbrunn
Zwei Jungtiere Tod, "Amari" entwickelt sich prächtig
Zurückhaltend mit der Freude ist man vermutlich auch deshalb, weil man zuletzt den Nachwuchs gleich zweimal in Folge verloren hat. Im September 2022 musst das Kalb von Giraffenkuh "Sophie" nur ein paar Tage nach der Geburt eingeschläfert werden, weil es nicht überlebensfähig war. Ein Jahr später starb das erst vier Wochen alte Giraffenbaby Nio am 9. August 2023 völlig überraschend an einer bakteriellen Infektion.
Immerhin: Jungtier "Amari", das Anfang 2022 zur Welt kam, entwickelt sich weiterhin prächtig.
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Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck mit Wiens Forstdirektor Andreas Januskovecz.
Mit ihrer langen, blauen Zunge zupft sie schon sehr gerne gemeinsam mit dem Rest der Gruppe an frischen Blättern, wird aber auch noch weiterhin mit Holstein-Kuhmilch zugefüttert.
Einen großen Teil der Äste und Blätter, die unsere Giraffen fressen, bekommt Schönbrunn traditionell vom Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien zur Verfügung gestellt.
Mit ihrer langen, blauen Zunge zupft sie schon sehr gerne gemeinsam mit dem Rest der Gruppe an frischen Blättern, wird aber auch noch weiterhin mit Holstein-Kuhmilch zugefüttert.
Doch man ist zuversichtlich: "Über Kameras, mit denen das Giraffenhaus ausgestattet ist, analysiert unser Experten-Team rund um die Uhr das Verhalten der Tiere. Unser vorrangiges Ziel ist es, den Tieren eine natürliche Aufzucht durch die Eltern zu ermöglichen. Wir müssen nun die Daumen drücken, dass sich das Kalb weiterhin gut entwickelt", so Hering-Hagenbeck.
Mutter und Jungtier sind vorübergehend für sich oder mit einem weiteren, vertrauten Weibchen vom Rest der Gruppe getrennt. Auch in der Wildbahn, sondern sich Giraffen-Weibchen kurz vor der Geburt von der Herde ab.
Noch nicht zu sehen
Im Tiergarten wurde in Vorbereitung auf die Geburt ein Teil des Giraffenhauses mit speziellen Stallmatten ausgelegt, die als rutschfester Bodenbelag für den Neuankömmling dienen. In diesem Bereich halten sich Mutter und Kalb derzeit auf. Sie sind daher für Besucherinnen und Besucher noch nicht zu sehen.
Wenn alles nach Plan verläuft, werden die übrigen Gruppenmitglieder das Kalb bald kennenlernen. So auch dessen ältere Schwester "Amari", die mittlerweile fast drei Jahre alt ist. "Eine Geburt ist für die ganze Gruppe eine große Bereicherung. Jungtiere halten alle Herdenmitglieder auf Trab und bringen eine neue Dynamik in die Gruppe", so Dr. Eveline Dungl, zuständige Kuratorin im Tiergarten.
Stark gefährdet
Auch international freut man sich über den Schönbrunner Nachwuchs. Die Netzgiraffe ist eine stark gefährdete Giraffen-Art. Das Kalb ist somit ein wichtiger Beitrag zur Europäischen Erhaltungszucht. Die Erhaltungszucht ist eine zentrale Aufgabe moderner, wissenschaftlich geführter Tiergärten, um den Bestand bedrohter Tierarten durch den Aufbau genetisch gesunder Populationen in menschlicher Obhut zu sichern. Dadurch können Arten langfristig vor der Ausrottung bewahrt werden.
WWF warnt jetzt vor Aussterben der letzten "Donau-Dinosaurier"
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Für den Schutz der Donau-Störe arbeitet der WWF an der unteren Donau eng mit lokalen Fischern zusammen, bindet sie in Forschung und Schutzmaßnahmen ein oder hilft beim Aufbau alternativer Einnahmequellen.
WWF
Außerdem unterstützt der WWF auch erfolgreich die lokalen Behörden. Das betrifft zum Beispiel das Aufspüren von illegalen Hakenleinen mit Unterwassersonar-Geräten.
WWF
Die Störe der unteren Donau sind vom Aussterben bedroht. Denn Wilderei und illegaler Handel bringen die seltenen Tiere an den Rand ihrer Existenz. Das zeigt ein aktueller Bericht der Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature).
WWF
Demnach sind zwischen 2016 und 2023 insgesamt 395 Fälle von verbotenem Fang und Handel bekannt geworden. Betroffen waren 1.031 Tiere in Bulgarien, Rumänien und der Ukraine - die Dunkelziffer liegt weit darüber.
WWF
"Wenn wir die Wilderei nicht stoppen, drohen die letzten "Donau-Dinosaurier" auszusterben. Und das trotz aufwändiger Aufzucht- und Wiederansiedlungsprojekte der EU und Österreichs zum Erhalt der Störe", sagt WWF-Artenschutzexpertin Jutta Jahrl.
WWF
Internationale Schutzmaßnahmen und Verbote konnten den bedrohlichen Trend der letzten Jahre nicht brechen. Grund dafür ist die anhaltende Nachfrage nach Stör-Fleisch und vor allem Kaviar.
WWF
Für den Schutz der Donau-Störe arbeitet der WWF an der unteren Donau eng mit lokalen Fischern zusammen, bindet sie in Forschung und Schutzmaßnahmen ein oder hilft beim Aufbau alternativer Einnahmequellen.
WWF
Außerdem unterstützt der WWF auch erfolgreich die lokalen Behörden. Das betrifft zum Beispiel das Aufspüren von illegalen Hakenleinen mit Unterwassersonar-Geräten.
WWF
Die Störe der unteren Donau sind vom Aussterben bedroht. Denn Wilderei und illegaler Handel bringen die seltenen Tiere an den Rand ihrer Existenz. Das zeigt ein aktueller Bericht der Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature).
WWF
Demnach sind zwischen 2016 und 2023 insgesamt 395 Fälle von verbotenem Fang und Handel bekannt geworden. Betroffen waren 1.031 Tiere in Bulgarien, Rumänien und der Ukraine - die Dunkelziffer liegt weit darüber.