Rasselbande in NÖ

Vier Otterbabys ohne Mutter gefunden

Die Mutter tot oder nicht auffindbar: Jetzt machen vier Otterbabys die Eulen- und Greifvogelstation Haringsee unsicher.
Heute Tierisch
20.11.2024, 11:55

Sie haben ganz unterschiedliche Schicksale, jetzt aber sind sie kurz davor, eine Bande zu gründen: Vier Otterbabys machen derzeit die von VIER PFOTEN geführte Eulen- und Greifvogelstation Haringsee in Niederösterreich unsicher. Lilly, Milo, Motte und Fibs wurden – an verschiedenen Orten - verwaist gefunden, gerettet und sollen demnächst gemeinsam in ein großes Gehege mit Teichen kommen.

Süßes Team

Derzeit sind die vier noch pärchenweise untergebracht. Die beiden kleinsten sind Otterweibchen Lilly und Fibs, ein Männchen. "Lilly wurde ursprünglich Ende September in Jennersdorf verwaist gefunden. Sie hatte gerade ihre Augen geöffnet, daher schätzen wir, dass sie zu dem Zeitpunkt etwa vier Wochen alt war", sagt Dr. Hans Frey, wissenschaftlicher Leiter der EGS. Lilly wurde zunächst von Tierschutz Austria versorgt, bis sie Mitte Oktober dann in die EGS kam.

„Sie hatte gerade ihre Augen geöffnet.“

Fibs wurde bei einem Teich in Kirchberg an der Wild im Waldviertel verwaist gefunden. "Er trinkt noch gerne Aufzuchtmilch, allerdings schon lieber aus einer Schüssel als aus dem Fläschchen", erzählt Frey. Das EGS Team hat ihn mit Lilly zusammengebracht. Die beiden verstehen sich sehr gut.

Neben toter Mutter

Auch Milo wurde von Tierschutz Austria in die EGS gebracht. Der Otterbub war ursprünglich in der Steiermark in Katsch (Bezirk Murau) neben seiner toten Mutter gefunden worden. "Milo ist schon ein bisschen älter, so ungefähr zwölf Wochen. Er frisst schon selbstständig", so Frey.

Er ist derzeit mit Ottermädchen Motte zusammen. Frey: "Motte kam aus dem Tierheim Freistadt zu uns. Auch sie ist alt genug, um selbstständig zu fressen. Sie hat sich sehr schnell mit Milo angefreundet, die beiden kuscheln immer zusammen. Sie machen auch schon erste Ausflüge in das kleine Wasserbecken in ihrem Gehege."

Quartett

Sobald auch Lilly und Fibs ein bisschen größer sind und keine Milch mehr brauchen, sollen alle vier aneinander gewöhnt werden, damit sie dann gemeinsam in ein großes Gehege mit Teichen kommen können.

Der Otter-Kindergarten hält das EGS Team auf jeden Fall ordentlich auf Trab. "Wie es für kleine Säuger typisch ist, sind alle vier sehr verspielt und toben in ihren Aktivitätsphasen durch ihr Gehege. Dazwischen schlafen sie dann wieder stundenlang tief und fest", sagt Frey.

Ziel ist es, sie, sobald sie selbstständig sind, wieder auszuwildern. Das wird aber noch dauern: In der Natur bleiben Fischotter etwa ein Jahr lang bei ihrer Mutter.

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