Gemüsemangel

Gibt es bald keinen Karfiol und Brokkoli mehr?

Unwetter, warme Winter und Schnecken sorgen für eine Knappheit beliebter Gemüsesorten. Im Frühling soll diese bereits spürbar sein.

Gibt es bald keinen Karfiol und Brokkoli mehr?
Für Brokkoli- und Karfiolliebhaber könnten harte Zeiten bevorstehen.
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Was auch immer das Jahr 2025 bringen wird – eine große Brokkoli- und Karfiolernte wird wohl nicht dazugehören. Laut Euronews wird es zu einem enormen Mangel der beiden Gemüse, sowie auch anderer Kohlgewächse, kommen. Schuld daran sind vor allem die Überschwemmungen in Valencia. Aber es gibt weitere Gründe.

Überdurchschnittliche Größe

Nachdem viele wichtige Anbaugebiete wie Valencia in Spanien von klimabedingten Überschwemmungen zerstört wurden, herrscht eine Gemüseknappheit in ganz Europa. Vor allem in Großbritannien beklagen Landwirte derzeit, dass ein ungewöhnlich milder Herbst und Winter zu einer frühen Blüte der Pflanzen geführt habe.

Die britische Zeitung "The Guardian" berichtet etwa von Guy Barter, einem Chefgärtner aus Surrey: "Die Pflanzen wurden zur üblichen Zeit gepflanzt, aber im nassen Juli und September und im sehr milden Herbst sind sie mächtig gewachsen", berichtet etwa Gärtner Guy Barter aus Surrey der britischen Zeitung "The Guardian". Ihr natürlicher Mechanismus, die Blütezeit durch Kälte zu bestimmen, sei durch ihre überdurchschnittliche Größe außer Kraft gesetzt worden, "weshalb sie jetzt und nicht im April blühen."

Auch Österreich ist abhängig von Spanien

Während der sogenannten "Hungerlücke" des Landes von April bis Juni, wenn nur sehr wenige der im Inland angebauten Pflanzen reif für den Verzehr sind, werden somit weniger Brokkoli und Karfiol übrig bleiben. An dem Gemüse, das zusammen mit vielen Obstsorten häufig aus Spanien importiert wird, mangelt es wegen der Unwetter sowieso. Spanien spielt eine bedeutende Rolle bei den Obst- und Gemüseimporten von Österreich.

Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2023 insgesamt 7.366 Tonnen Karfiol und 838 Tonnen Brokkoli nach Österreich importiert. Dabei ist Spanien in puncto Karfiol mit "nur" 591 Tonnen nicht ganz so wichtig, wie Italien mit 3.915 Tonnen oder Polen mit 1.247 Tonnen. In Bezug auf Brokkoli sieht dies jedoch anders aus: Nach Deutschland mit 239 Tonnen ist Spanien mit 230 Tonnen hier das zweitwichtigste Importland. Demnach stammt jeder vierte importierte Brokkoli aus Spanien.

Brokkolimangel

Vor allem im Spätfrühling 2025 wird sich der Brokkolimangel laut Euronews vermutlich bemerkbar machen. Anderes Frühlingsgemüse und andere Kohlsorten müssen diesen dann ausgleichen.

Wenn da nicht ein weiteres Problem hinzukäme: Schnecken. Die Tiere fühlen sich bei nassem Wetter sehr wohl, weshalb es vielerorts zu Schneckenplagen kommt, die Gemüsesorten – vor allem Kohlsorten – ebenfalls zum Verhängnis werden können.

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    In Brokkoli befinden sich jede Menge Vitamine, sowie das hitzeempfindliche Vitamin C. Kleine Portionen von rohem Brokkoli sind noch verträglich, solange du den Stiel nicht isst.
    In Brokkoli befinden sich jede Menge Vitamine, sowie das hitzeempfindliche Vitamin C. Kleine Portionen von rohem Brokkoli sind noch verträglich, solange du den Stiel nicht isst.
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    Auf den Punkt gebracht

    • Unwetter, warme Winter und Schnecken führen zu einer Knappheit bei beliebten Gemüsesorten wie Brokkoli und Karfiol, die im Frühling 2025 spürbar sein wird.
    • Besonders betroffen sind Anbaugebiete in Spanien, was zu einer europaweiten Gemüseknappheit führt, die auch Österreich trifft, da es stark von Importen aus Spanien abhängig ist.
    red, 20 Minuten
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