Politik
Gewessler: Nachbar soll jetzt Kraftwerk werden
Das "Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz" ist fertig und hat 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030 zum Ziel. Das sind die Details.
Es hat einen sperrigen Namen und lange gedauert, aber jetzt ist es fertig: das "Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz" (EAG). Ziel sind 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen bis 2030.
Die Details:
50 Prozent mehr Ökostrom
Das Ausbauziel sind plus 27 Terawattstunden bis 2030. Das entspricht acht Mal der Leistung des Reaktors in Zwentendorf.
Milliarden-Investition
Bis 2030 soll jährlich eine Milliarde Euro an Förderungen fließen.
Programm 1 Million Dächer
Knapp die Hälfte des zusätzlichen Ökostroms soll im Bereich Fotovoltaik erreicht werden. Bis 2030 soll damit auf einer Million Dächer im Land Sonnenstrom erzeugt werden.
Energiegemeinschaften
Künftig können sich etwa Nachbarn in einer Siedlung zusammentun, auf einem Dach eine Fotovoltaik-Anlage installieren und die Energie gemeinsam nutzen (ist derzeit verboten). Dadurch können Stromkosten gespart werden.
"Grüner Wasserstoff"
500 Millionen Euro fließen bis 2030 in die Förderung von Elektrolyse-Anlagen. Damit können etwa in der chemischen Industrie oder bei der Stahlerzeugung fossile Energieträger ersetzt werden.
Ladestellen-Verzeichnis
Ein Open-Data-Verzeichnis der E-Auto-Ladestellen soll Transparenz bei den Tarifen bringen.
120 Euro Mehrkosten
Für einen Durchschnittshaushalt ist durch Erneuerbaren-Förderbeitrag und -Förderpauschaule eine Belastung von 120 Euro jährlich zu erwarten.
Beschluss im Ministerrat
Am Mittwoch segnet der Ministerrat das Gesetz ab. Im Parlament braucht es allerdings eine Zweidrittel-Mehrheit.
Umbau
"Mit dem EAG bauen wir unser Energiesystem um – hin zu sauberem Strom für alle", so Klimaministerin Gewessler.