Teurer Spaß

Gewessler gibt 23.000 Euro für Klima-Tattoos aus

Mit der Tattoo-Aktion für ein Gratis-Klimaticket sorgte sie im Sommer für Aufsehen. Jetzt bekommt Ministerin Gewessler dafür die Rechnung präsentiert.

Newsdesk Heute
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    Wer sich am Frequency Festival eines von zehn Motiven des Ministeriums tätowieren ließ, erhielt ein Gratis-Klimaticket für ein Jahr. (im Bild mit Festivalveranstalter Harry Jenner)
    Wer sich am Frequency Festival eines von zehn Motiven des Ministeriums tätowieren ließ, erhielt ein Gratis-Klimaticket für ein Jahr. (im Bild mit Festivalveranstalter Harry Jenner)
    FLORIAN WIESER / APA / picturedesk.com

    Wer sich am "Electric Love Festival" oder am "Frequency Festival" eines von 33 Motiven des grünen Umweltministeriums tätowieren ließ, erhielt ein Gratis-Klimaticket für ein Jahr. 42 Personen gingen im August auf dieses Angebot ein und sparten sich somit den Ticketpreis von 1.095 Euro. In den sozialen Medien erntete Leonore Gewessler für die Aktion "Das geht unter die Haut" heftige Kritik – die jetzt, zweieinhalb Monate später, wieder neu entfacht werden dürfte.

    Knapp 550 Euro pro Tattoo

    Denn nun sind die – enormen – Kosten dieser Gratis-Tätowierungen bekannt geworden. Laut einer entsprechenden Anfrage der Neos-Abgeordneten Henrike Brandstötter beliefen sich diese auf 22.999,30 Euro – das sind also 547 Euro pro Tattoo. Der Tattoo-Künstler erhielt 18.882,30 Euro – inklusive Materialkosten –, die Agentur Jung von Matt, die nahezu alle Werbeaktionen der Grünen abwickeln, 4.117 Euro. 

    Grüne Ministerium mit der Aktion zufrieden

    Das grüne Ministerium rechtfertigt die Aktion übrigens mit dem Verweis darauf, dass 40 Prozent der unter 35-Jährigen in Österreich ein Tattoo tragen. "In der Zielgruppe der jungen Erwachsenen sind Tattoos Teil des Alltags. Tattoos geben Menschen die Möglichkeit – selbstbestimmt – ihren Lebensstil und ihre Werte für andere Menschen sichtbar zu machen."

    Ziel der Klima-Tattoo-Aktion sei es gewesen, zielgruppengerecht ein klimasensibles Mobilitätsverhalten positiv zu positionieren und Aufmerksamkeit für das Klimaticket zu schaffen. "Das Feedback aus der Zielgruppe zeigt, dass die Aktion in diesem Sinne verstanden wurde", heißt es aus dem Büro Gewesslers. Eine Wiederholung der Aktion sei "derzeit nicht geplant".

    Kleine Randnotiz: Die Ministerin selbst hatte sich am "Frequency Festival" nur ein abwaschbares Tattoo machen lassen, während der Werbeschriftzug bei Personen mit echten Tätowierungen noch lange nach der Gültigkeit des Klimatickets zu sehen sein wird.

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