Nationalfeiertag

FPÖ-Chef mit Rundumschlag – "Für normales Österreich"

FPÖ-Chef Herbert Kickl teilt anlässlich des Nationalfeiertags nicht nur Gulasch aus. Auch die Regierung und der Bundespräsident kriegen ihr Fett ab.

Newsdesk Heute
FPÖ-Chef mit Rundumschlag – "Für normales Österreich"
Pressekonferenz mit FPÖ-Chef Herbert Kickl
Helmut Graf

Anlässlich des Nationalfeiertages lädt die FPÖ alle Besucher des traditionellen "Tag der offenen Tür des Parlaments" zu einem Gratis-Imbiss in den blauen Parlamentsklub (direkt an der Rückseite des Parlaments) ein. Aufgekocht wird mit der Gulaschkanone ab 11 Uhr (solange der Vorrat reicht), dazu werden steirische Äpfel verteilt. Doch damit nicht genug. In einer Videobotschaft von FPÖ-Chef Herbert Kickl bekommt auch die türkis-grüne Regierung, Bundespräsident (UHBP) Alexander van der Bellen und die EU ihr Fett ab.

"Das Volk muss im Zentrum aller unserer Überlegungen, Planungen, Entscheidungen und Handlungen stehen. Alles hat sich um den Souverän, das Volk, zu drehen", so der 55-Jährige. Er mahnt, dass durch Institutionen wie die EU, die Weltgesundheitsorganisation WHO oder die UN Österreich seine Eigenständigkeit nach und nach verlieren würde.

Um all diese falschen Entwicklungen zu korrigieren, die, so Kickl, von Bundeskanzler Karl Nehammer & Co. befeuert und vom UHBP widerspruchslos akzeptiert würden, brauche es nun mutige Bürger, die für Heimat und Freiheit ihre Stimmen erheben – "und es braucht mutige Politiker, die mit den richtigen Entscheidungen Souveränität und Neutralität für Österreich verteidigen und sie überall dort zurückholen, wo unverantwortliche Akteure sie aus der Hand gegeben haben [...] Wir Freiheitliche sind diese Politiker."

Gegen die Eurokraten, für die Neutralität

Einmal in Fahrt, ist Kickl auch in den folgenden 14 Minuten nicht zu stoppen. Der Beitritt zur Europäischen Union sei durch falsche Versprechen erreicht worden, das Bargeld werde immer weiter zurückgedrängt, "windelweiche" EU-Regelungen würden Abschiebungen illegaler Einwanderer inzwischen beinahe unmöglich machen. Mehr noch: "Dem Einstimmigkeitsprinzip in der EU und damit dem so wichtigen Vetorecht einzelner Staaten soll es an den Kragen gehen. Stück für Stück wird also von den Eurokraten in Brüssel [...] unserer Freiheit – die Souveränität – abgetragen", so der FPÖ-Obmann.

Natürlich nimmt er, wie bereits bei seiner Rede vor dem Nationalrat am Mittwoch, auch zur Neutralität Österreichs Stellung. Die EU beteilige sich vorbehaltlos an der Kriegstreiberei der NATO und der USA in der Ukraine – und Österreich mache bei allem mit, poltert Kickl. Dabei sei die Neutralität ein politisches Friedens- und Sicherheitsinstrument, "unser kleines Österreich sehe ich als großen internationalen Friedensbringer. Nehammer & Co. können mit all dem nichts anfangen. Ihre Unfähigkeit, ihre Mutlosigkeit und ihre Geschichtsvergessenheit gefährden unsere Freiheit und auch den Frieden in Österreich."

Wahlkampf ist eröffnet

Es ist nur allzu offensichtlich: Auch Kickl – ganz staatsmännisch im dunkelblauen Anzug, mit silberner Krawatte, rot-weiß-roter Anstecknadel – befindet sich bereits im Vorwahlkampf, wenn er die Wähler dazu aufruft, die "ganz große und entscheidende Chance" bei der Nationalratswahl "spätestens in einem Jahr" zu nützen. "Dann können wir das Ziel erreichen, Österreich und seinen Bürgern Freiheit, Wohlstand und Sicherheit zurückzugeben, die ihnen durch immer mehr Bevormundung, falsche und mutlose politische Entscheidungen genommen wurden".

Und er endet mit einer kleinen Spitze gegen die ÖVP, wenn er in diesem Zusammenhang von einem Österreich spricht, "das für uns das normale Österreich ist."

Wer übrigens heute den FPÖ-Chef nicht im Parlament bzw. vor den Räumlichkeiten des Freiheitlichen Parlamentsklubs antreffen sollte, kann ebenfalls in der Reichsratsstraße 7 (direkt an der Rückseite des Parlaments) ein Selfie mit Herbert Kickl in der Fotobox machen – die "Green Screen"-Technologie macht es möglich.

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