Politik

"Geschmacklos": Nachspiel für Gewesslers Klima-Tattoos

Mit der Tattoo-Aktion für ein Gratis-Klimaticket sorgte Gewessler für große Aufregung. Die SPÖ stellt zu dem Fall nun eine parlamentarische Anfrage. 

Heute Redaktion
Wer sich am Frequency Festival eines von zehn Motiven des Ministeriums tätowieren ließ, erhielt ein Gratis-Klimaticket für ein Jahr.
Wer sich am Frequency Festival eines von zehn Motiven des Ministeriums tätowieren ließ, erhielt ein Gratis-Klimaticket für ein Jahr.
FLORIAN WIESER / APA / picturedesk.com

Diese Aktion ging unter die Haut. Wer sich am Frequency Festival eines von zehn Motiven des Ministeriums tätowieren ließ, erhielt ein Gratis-Klimaticket für ein Jahr. Sechs Personen ließen sich tatsächlich ein Klima-Tattoo stechen und sparten sich somit den Ticketpreis von 1.095 Euro. In den sozialen Medien erntete die Umweltministerin für die Aktion heftige Kritik.

"Bisher unbekannte Stufe der Geschmacklosigkeit"

SPÖ-Klubvizechefin Julia Herr ist ebenso empört über die Aktion: "Das Konzept, Menschen im Auftrag eines Bundesministeriums als Permanent-Werbeflächen zu missbrauchen, ist eine bisher unbekannte Stufe der Geschmacklosigkeit", schreibt Herr in einer parlamentarischen Anfrage an Umweltministerin Leonore Gewessler.

Die SPÖ möchte wissen, inwiefern Gewessler und ihr Kabinett in die Planung der Aktion eingebunden waren. Zudem will Herr erfragen, von wem der Vorschlag für die Aktion stammt und wie viele Personen sich tatsächlich für ein Klimaticket tätowieren lassen haben. 

Gewessler nur mit Fake-Tattoo

Die tatsächlichen Kosten für die "Konzeption, Bewerbung, Beauftragung und Durchführung" für die Aktion möchte Julia Herr ebenso von der Umweltministerin wissen. Bei sechs Tattoos dürften alleine die Klimatickets rund 6.600 Euro kosten. Außerdem erfragt die SPÖ, warum die Ministerin selbst nur ein abwaschbares Tattoo hatte, während der Werbeschriftzug bei Personen mit echten Tätowierungen noch lange nach der Gültigkeit des Tickets zu sehen sein wird.

"Ministerin Gewessler lässt sich Schnapsideen einfallen, bei denen junge Menschen buchstäblich ihre Haut zu Markte tragen müssen, um sich 1.000 Euro zu sparen", so Herr. Die Ministerin hat nun zwei Monate Zeit, um die parlamentarische Anfrage zu beantworten.

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