Klimaschutz
Geothermie und Sonnenschein wärmen "Wientalterrassen"
Das neue Wiener Stadtquartier Käthe-Dorsch-Gasse zeigt, dass fossilfreies Wohnen möglich ist. Statt auf Gas wird auf Geothermie gesetzt.
In Wien wurden die Schlüssel zum "Vorzeigequartier Wientalterrassen" übergeben. Das von der Stadt Wien geförderte Neubauvorhaben namens "Wientalterrassen" ist das Siegerprojekt eines vom Wohnfonds der Stadt Wien ausgelobten Bauträgerwettbewerbs in Wien Penzing.
Lesen Sie auch Wien beschloss "Klimafahrplan" und Strategie bis 2040 >>>
Man wolle vor allem Wohnmodelle für Alleinerziehende schaffen, aber auch auf die Durchmischung von verschiedenen Lebensstilen, Lebensformen sowie Bewohner verschiedenen Alters Bedacht nehmen. Die soziale Vielfalt und Differenzierung sollte sich im breiten Wohnungsangebot der in Summe 196 geförderten Mietwohnungen und 99 kleineren SMART-Wohnungen des Objekts widerspiegeln.
Lesen Sie auch Schlechtes Öko-Zeugnis für heimische Stromanbieter >>>
"Die soeben fertiggestellte Wohnhausanlage der WBV-GPA nahe der Allianz-Arena in Hütteldorf ist richtungsweisend für den großvolumigen Wohnbau der Zukunft", sagte WBV-GPA Chef Michael Gehbauer. Auch Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál und Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner kamen, um sich anlässlich der Schlüsselübergabe ein Bild von der Wohnanlage zu machen.
Lesen Sie auch Raus aus Gasheizungen – 910.000 Haushalte betroffen >>>
Ökologische Heiz- und Kühlsysteme
Beheizt und gekühlt wird das Wohnhaus mittels Geothermie über eine thermische Bauteilaktivierung der Decken. Dies gelingt mit Hilfe von 64 Tiefensonden zu je ca. 140 Metern Länge, die in Summe eine Gesamtlänge von neun Kilometer ausmachen.
Lesen Sie auch Raus aus Gas – in Wiener WG trägt man einen Pulli mehr >>>
Ergänzt wird das Niedrigenergiekonzept durch Solarthermie und Photovoltaik auf dem Dach sowie durch ein ausgetüfteltes Abwasserwärmerückgewinnungssystem, das die Restwärme aus den gesammelten Abwässern der gesamten Wohnhausanlage entzieht und über Wärmetauscher wieder zur Erwärmung des Warmwassers verwendet.
Lesen Sie auch "Heute" sucht Energiesparer >>>
Reparieren statt neu kaufen
Eine weitere Besonderheit ist die gemeinsam mit dem Verein R.U.S.Z. (Reparatur- und Servicezentrum) betriebene Werkstätte, in der die Bewohner mit der Instandsetzung von Haushaltsgeräten vertraut gemacht werden. Wer will, kann – statt in neue Elektrogeräte zu investieren – einen Nutzungsvertrag mit dem Verein abschließen und seine Elektrogeräte über eine monatliche Gebühr anmieten, servicieren und bei Bedarf auch kostenlos reparieren lassen. Das Ziel sei, mit diesem Projekt neue Maßstäbe in punkto Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu leisten.