Politik

Geheim-Umfrage erschüttert ganz Niederösterreich

Riesige Aufregung um eine geheime Polit-Umfrage in Niederösterreich! Den Daten zufolge verliert die ÖVP den ersten Platz – doch es gibt einen Haken.

Rene Findenig
 Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ).
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ).
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Die Landtagswahlen in Niederösterreich brachten Anfang 2023 ein recht eindeutiges Ergebnis: Die ÖVP verlor zwar stark, landete aber mit 39,93 Prozent der Stimmen (fast minus zehn Prozent) deutlich an erster Stelle. Ebenso deutlich war aber auch der Vorsprung auf den Zweitplatzierten, die FPÖ mit 24,19 Prozent (und fast zehn Prozent Plus), und den Drittplatzierten, die SPÖ mit 20,65 Prozent (und einem Minus von rund drei Prozent). Nun erschüttert aber eine neue Umfrage die politische Landschaft des Bundeslands. Sie sagt nämlich: Die ÖVP ist nicht mehr die Nummer 1 in Niederösterreich!

So soll laut "Krone" die Partei von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ihren komfortablen Vorsprung von fast 16 Prozent komplett verspielt haben. Zwischen dem 17. Mai und dem 5. Juni wurden laut Bericht 1.000 Wahlberechtigte telefonisch und online befragt (Schwankungsbreite von 3,1 Prozentpunkte) – und vom Umfrage-Institut Public Opinion Strategies von Peter Hajek in fast unglaubliche Hochrechnungen gegossen. Demnach soll die politische Landschaft nun so aussehen: Die FPÖ käme mit 31 Prozent auf Platz 1, die ÖVP stürzt mit 30 Prozent auf Platz 2 ab und die SPÖ hält sich mit 20 Prozent konstant.

Andere Forscher zweifeln an den Daten

Dahinter könnten sich die NEOS laut Bericht auf 9,0 Prozent (+2,3 Prozent) und die Grünen auf 8,0 Prozent (+0,4 Prozent) steigern. Doch es gibt auch einen Haken an der Umfrage. Wie die "Krone" schreibt, habe die Umfrage der SPÖ-Landtagsklub in Niederösterreich in Auftrag gegeben beziehungsweise dem Medium anonym zugespielt. Vonseiten der ÖVP orte man deshalb "ein Comeback der Silberstein-Methoden in der SPÖ" – und auch andere Meinungsforscher scheinen an den Daten zu zweifeln. Die Forscher Christoph Haselmayer (IFDD) und Wolfgang Sommer (ÖVP) bewerten die ÖVP aktuell als stabil.

1/13
Gehe zur Galerie
    Franz Schnabl, Spitzenkandidat der SPNÖ
    Franz Schnabl, Spitzenkandidat der SPNÖ
    Denise Auer

    Ihre Einschätzung: Die ÖVP liege bei 40 Prozent, die FPÖ bei 24 Prozent und die SPÖ bei 22 Prozent – alle drei Parteien hätten sich also geringfügig gesteigert. Scharfe Attacken setzt es deshalb von VPNÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner, der so zitiert wird: "Hergovich, Zwander und Co. - das ist diese junge Kern-Truppe aus Wien, die über den Verlust der Kanzlerschaft noch immer so frustriert ist, dass ihnen nichts zu peinlich ist, was auch nur irgendwie gegen die ÖVP geht". Und: "Für dieses plumpe Manöver würde sich sogar ihr Lehrmeister, der Herr Silberstein, in Grund und Boden genieren."