Politik

"Prüfung auf Türkisch" – Neue Forderung an Gewessler

Die Kleinpartei "Soziales Österreich der Zukunft" fordert in einem Brief an Gewessler die Wiedereinführung der Führerscheinprüfung auf Türkisch.

Bundesministerin Leonore Gewessler.
Bundesministerin Leonore Gewessler.
apa/picturedesk/iStock/ ("Heute"-Montage)

Mitglieder der Bundesregierung erhalten immer wieder von verschiedenen Parteien, Organisationen, Bündnissen oder einzelnen Personen offene Briefe, in denen sie etwa auf diverse Missstände in Österreich aufmerksam gemacht werden oder in denen auch ganz gezielte Forderungen gestellt werden.

Erst vor wenigen Tagen hat etwa das "Bündnis für Gemeinnützigkeit" angesichts der Teuerungskrise im Land einen solchen Brief an die gesamte Regierung geschrieben. In dem Schreiben wurde ein Maßnahmenpaket gegen die Folgen der extremen Teuerung gefordert – "Heute" berichtete.

"Jetzt endlich handeln"

Am 13. Dezember hat nun die Kleinpartei "Soziales Österreich der Zukunft" (kurz "SÖZ") ebenfalls einen offenen Brief veröffentlicht – allerdings nicht an die Bundesregierung, sondern an Bundesministerin Leonore Gewessler. Darin fordert die Partei eine Wiedereinführung der Führerscheinprüfung auf Türkisch.

Der ehemalige Verkehrsminister Norbert Hofer – und Vorgänger von Leonore Gewessler – hatte veranlasst, dass Führerscheinprüfungen ab Juni 2019 nicht mehr auf Türkisch abgehalten werden dürfen. Damit soll aber nun Schluss sein, fordert jetzt Hakan Gördü, der SÖZ–Parteivorsitzende, in dem Brief und sagt: "Jetzt endlich handeln!"

Der offene Brief an Bundesministerin Leonore Gewessler im Wortlaut:

Sehr geehrte Bundesministerin Gewessler!
Wir wenden uns mit einem wichtigen Anliegen an Sie: Der Erlass Ihres Vorgängers Norbert Hofer, dass Führerscheinprüfungen ab dem 1. Juni 2019 nicht mehr auf Türkisch abgehalten werden dürfen, quält tausende Fahrschüler:innen in Österreich. Zum Zeitpunkt der Streichung war Türkisch die zweithäufigste Prüfungssprache!

Die angeführten Gründe für den diskriminierenden Erlass, durch den damaligen FPÖ Minister, sind nicht nur vorgeschoben und höhnisch, sondern entbehren jeglicher Vernunft.

Die Kosten, die lediglich wenige tausend Euro betragen würden, wären für den Staat nicht finanzierbar.

Der Erwerb der deutschen Sprache würde durch dieses Angebot nicht erfolgen.

Angebote auf Türkisch würden andere ethnische Minderheiten diskriminieren.

Gerade die Möglichkeit an Mehrsprachigkeit fördert die Teilhabe an der Gesellschaft durch Menschen mit Migrationsbiographie. Nicht zuletzt ermöglicht ein Führerschein ihren BesitzerInnen mehr Mobilität und erweitert Einstiegschancen in die Berufswelt.

Die strukturelle Integration von Menschen beschleunigt in Folge den Spracherwerb mehr als jede diskriminierende Maßnahme.

Laut Fachleuten, führen sprachliche Einschränkungen beim Erwerb des Führerscheins zum Auswendiglernen der Inhalte. Diese Diskriminierung benachteiligt nicht nur tausende Mitmenschen sondern gefährdet auch die Verkehrssicherheit somit auf Österreichs Straßen.

Wir, als SÖZ sind uns sicher, dass eine Wiedereinführung der Führerscheinprüfung auf Türkisch sowie die Neueinführung der Sprachen: Spanisch, Russisch, Ukrainisch, Albanisch, Dari, Farsi, Indisch & Arabisch die LenkerInnen-Kompetenz auf Österreichs Straßen spürbar steigert.

Wir ersuchen um die Umsetzung dieser wichtigen Maßnahme im Sinne aller Verkehrsteilnehmer:innen in Österreich!

Hochachtungsvoll!

Hakan Gördü MSc
SÖZ – Parteivorsitzender

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