Reichweitenkiller Kälte

Frust bei Frost – so schnell geht E-Autos die Puste aus

Fahren bis der Akku leer ist! Das sechste Jahr in Folge hat Norwegens Automobilclub NAF aktuelle E-Auto-Modelle eiskalt auf die Probe gestellt.

Team Wirtschaft
Frust bei Frost – so schnell geht E-Autos die Puste aus
Polestar 3 gewinnt Winterreichweitentest "El Prix" in Norwegen.
Polestar

Eben erst hat es Volkswagen voller Stolz verkündet: Bei einem Effizienzcheck auf einer Teststrecke im italienischen Nardo ist der Elektro-Limousine ID.7 Pro S erst nach 941 Kilometern die Puste ausgegangen. Damit konnte "das reichweitenstärkste E-Fahrzeug seiner Klasse" (© VW) den offiziellen Maximalwert um 232 Kilometer übertreffen.

Fein, wären da nicht zwei Umstände – der Wagen wurde mit 29 km/h gefahren, war also mit Schneckentempo unterwegs. Zudem bewegte sich die Temperatur auf der 12,5 Kilometer langen Low-Speed-Teststrecke im Bereich von fünf bis 15 Grad, einem für den Akku ganz angenehmen Wert. Bei niedrigeren Temperaturen bzw. Minusgraden wäre sich das wohl nicht ausgegangen, wie der Fall des Schwesternmodells ID.7 GTX Tourer zeigt.

Fahren bei Frost, bis nichts mehr geht

Dieses wurde nämlich in Norwegen dem mittlerweile traditionellen Kältehärtetest "El Prix" des NAF, des norwegischen Automobilverbands, unterzogen. Die für Elektroautos extrem anspruchsvolle winterliche Teststrecke führte in diesem Jahr von Oslo in Richtung Norden, wobei Temperaturen von -2 bis +5 Grad durchgehalten, 900 Höhenmeter überwunden und superrutschige Straßen gemeistert werden mussten.

Polestar 3 mit zweitbestem Winterergebnis

Überraschender Sieger wurde der Elektro-SUV Polestar 3. Der Schwede legte 531 Kilometer zurück, bevor der Akku leer war. Damit blieb der Polestar trotz niedriger Temperaturen gerade einmal fünf Prozent unter seiner offiziellen WLTP-Reichweite von 560 Kilometern. Laut Norwegern ist es das zweitbeste in einem dieser Wintertests jemals erzielte Ergebnis. Ebenfalls zu den Siegern dürfen sich der BYD Tang und der Mini Countryman zählen. Die blieben trotz der widrigen Umstände nur neun bzw. elf Prozent unter den angegebenen Maximalreichweiten von 530 bzw. 399 Kilometern (Mini).

Peugeot E-3008 büßte 32 Prozent ein

Die großen Verlierer – Tesla, Peugeot und Voyah, eine Marke des chinesischen Autobauers Dongfeng. Der Tesla Model 3 büßte demnach 24 Prozent seiner Reichweite ein und blieb nach 531 Kilometern (WLTP-Wert: 702 Kilometer) mit leerem Akku stehen. Dem Peugeot E-5008 ging nach 361 Kilometern (-26 Prozent), dem Voyah Dream nach 344 Kilometern (-29 Prozent) die Power aus. Absolutes Schlusslicht: der Peugeot E-3008. Der schaffte 347 Kilometer und blieb damit um 32 Prozent hinter der offiziellen Reichweite zurück.

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Auf den Punkt gebracht

  • Der norwegische Automobilclub NAF hat erneut E-Autos einem Kältehärtetest unterzogen, wobei sich zeigte, dass niedrige Temperaturen die Reichweite erheblich beeinträchtigen können.
  • Während der Polestar 3 mit 531 Kilometern ein beeindruckendes Ergebnis erzielte, schnitten Modelle wie der Tesla Model 3 und der Peugeot E-3008 deutlich schlechter ab und verloren bis zu 32 Prozent ihrer Reichweite.
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