Der plastische Chirurg Dr. David Pincus steht in den USA wegen mehrerer Klagen vor Gericht. Zwei ehemalige Patientinnen und eine frühere Mitarbeiterin werfen ihm unter anderem unerlaubte Eingriffe, sexuelle Belästigung und fahrlässige medizinische Versorgung vor.
Eine der Klägerinnen ist Vanessa Soda (48). Sie ließ sich 2021 bei Pincus den Bauch straffen – und bekam unerwartet einen zusätzlichen Eingriff: eine Straffung ihres Venushügels. "Ich wusste nicht einmal, dass so etwas möglich ist", sagte sie der "New York Post". Erst nach der Operation erfuhr sie, was geschehen war. "Er sagte mir: 'Sie hatten eine tief liegende Vagina, ich musste Ihnen den Venushügel liften'". Soda war entsetzt. "Er hat nie mit mir über mein Venushügel gesprochen, das war überhaupt kein Thema", sagt sie. Ein anderer Arzt erklärte ihr später: "Ich würde das nicht mal meinem schlimmsten Feind antun." Die Korrektur könnte bis zu 40.000 Dollar kosten.
Der Venushügel ist die hügelförmige Erhebung, auf der die Schamhaare wachsen und besteht aus Unterhautfett.
Eine weitere Klage stammt von Jaclyn Riker, die bei Pincus angestellt war. Sie beschreibt eine toxische Arbeitsumgebung mit massiven Übergriffen. Laut ihrer Klage fasste der Chirurg ihr an die Brüste, hob ihren Rock hoch und forderte sie auf, ihn "Daddy" zu nennen. "Ich kann dich anfassen, wann immer ich will. Ich habe dich erschaffen und besitze dich", soll er zu ihr gesagt haben – kurz nach ihrer Brustvergrößerung. Riker zufolge machte Pincus auch außerhalb der Klinik eindeutige Angebote.
Auch Michelle Armstrong reichte 2024 eine Klage gegen Pincus ein. Nach einer Brustverkleinerung entwickelte sie eine schwere Infektion. Ihr Anwalt erklärte: "Es gab klare Anzeichen einer Infektion, aber Pincus hat sie über Tage hinweg ignoriert."
Die Folgen: Sepsis, Abszesse, Lungenembolien und abgestorbenes Gewebe. Armstrong musste mehrfach notoperiert werden, Haut aus ihrem Oberschenkel wurde transplantiert, um die Schäden an ihrer Brust zu reparieren.
Pincus weist alle Anschuldigungen zurück und verweist auf seine jahrelange Karriere mit "Tausenden zufriedenen Patienten". Er lebt in einer 2,7 Millionen Dollar teuren Villa nahe seiner Praxis in Smithtown auf Long Island. Auf Social Media zeigt er sich gerne in seinem 300.000 Dollar teuren Lamborghini. Die Prozesse laufen noch. Sein Anwalt betont: "Dr. Pincus wird sich gegen diesen böswilligen Angriff zur Wehr setzen."
