Gesundheit
Frau wird per Gerichtsurteil zu Kaiserschnitt gezwungen
Eine 16-Jährige mit psychischen Problemen musste per Kaiserschnitt entbinden, nachdem ein Richter dies ohne ihre Zustimmung erlaubt hatte.
Ein 16-jähriges Mädchen aus der nordwestenglischen Stadt Wigan (Großbritannien) mit psychischen Problemen hat per Kaiserschnitt entbunden, nachdem ein Richter den Ärzten erlaubt hatte, den Eingriff ohne ihre Zustimmung durchzuführen. Die Teenagerin, deren Name unbekannt ist, wollte ihr Baby ausdrücklich auf natürlichem Wege zur Welt bringen, aber Fachleute sagten, dass aufgrund ihrer psychischen Probleme ein Kaiserschnitt die einzige "realistische" Option darstelle. Laut dem Anwalt des Mädchens hatte sie den "starken Wunsch" gehabt, auf natürlichem Wege zu gebären und bei der Geburt ihres Kindes "wach und bei Bewusstsein" zu sein.
Der Fall wurde von einem Richter am Court of Protection entschieden. Dort befassen sich Juristen mit Fragen im Zusammenhang mit Menschen, die nicht in der Lage sind, für sich selbst Entscheidungen zu treffen.
Psychisch labil
Barrister Peter Mant, der Anwalt des Spitals, erklärte dem Richter, dass sich die Ansichten des Mädchens zur Geburt in letzter Zeit wiederholt geändert hätten und ein "erhebliches Risiko einer Totgeburt" bestehe. Bemühungen, die Geburt einzuleiten wären aufgrund ihrer Probleme erfolglos geblieben. Das Mädchen sei sexuell ausgebeutet worden und leide an einer posttraumatischen Belastungsstörung und einer Angststörung.
Das Spital wandte sich an das Gericht, welche Maßnahmen im besten Interesse des Mädchens seien. Der Richter traf die Entscheidung zum Kaiserschnitt am Freitag, schränkte jedoch die Berichterstattung über das Ergebnis bis zur Geburt des Kindes ein. Am Montag wurde die Entbindung des Teenagers bestätigt.