Rätselhaft und selten

Frau hat ständig ungewollte Orgasmen: Sie verzweifelte

Was als Kribbeln begann, entwickelte sich für die Frau bald zu ständigen, ungewollten Spontan-Orgasmen. Ärzte standen zunächst vor einem Rätsel.

Heute Life
Frau hat ständig ungewollte Orgasmen: Sie verzweifelte
Zunächst ratlos, konnten die Ärzte dann doch eine Parallele zu einer ähnlichen Erkrankung ziehen und der Frau helfen.
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Sex ist ja die schönste Nebensache der Welt – und gesund. Wenn die Erregung jedoch ständig da ist, ist ein normales Leben fast nicht mehr möglich. Von so einem Fall berichten Ärzte der Bahçeşehir-Universität in Istanbul (Türkei) in der Fachzeitschrift Cureus.

Es begann mit einem Kribbeln

Zunächst litt die 35-Jährige sechs Monate lang unter Taubheitsgefühlen, Kribbeln und stechenden Schmerzen in ihrem Genitalbereich. Ihre Symptome konzentrierten sich zunächst auf den Genitalbereich, bevor sie sich auf ein Bein und dann auf das andere ausbreiteten. Das Taubheitsgefühl wurde von einem "unangenehmen Kribbeln" begleitet, das den Drang auslöste, mit den Gliedmaßen zu zappeln. Die Beschwerden verschlimmerten sich oft, wenn sie versuchte, einzuschlafen. "Im Laufe der Zeit begannen sich die Symptome, die zunächst auf die Abende beschränkt waren, auch tagsüber zu manifestieren", so die Autoren des Berichts. Die Patientin berichtete über sexuelle Erregung ohne entsprechendes sexuelles Verlangen und spontane Orgasmen während des Tages.

Ratlose Ärzte

Diese unerwünschten Unterbrechungen ihres Tagesablaufs führten dazu, dass sie sich ängstlich, deprimiert und unfähig fühlte, sich zu konzentrieren. Auch Probleme bei der Arbeit trugen zu ihrem Leidensdruck bei. Trotz der Symptome ergab ihre Krankengeschichte keine Hinweise auf eine Grunderkrankung, die diese erklären könnte. Die Ärzte waren ratlos, nachdem eine neurologische Untersuchung, eine Ultraschalluntersuchung des Unterleibs, eine Kernspintomografie (MRT) der Beckenregion sowie Gehirn- und Bluttests allesamt normal ausfielen. Nach ihren "ergebnislosen Untersuchungen" beschlossen die Ärzte, sie mit Medikamenten zu behandeln, die häufig zur Behandlung des Restless Legs Syndroms (RLS) eingesetzt werden. Die Dosis der Frau wurde schrittweise erhöht, bis ihre Symptome nachließen.

Diagnose: Restless Genital Syndrome

Verblüfft von den Symptomen, diagnostizierten die Ärzte bei der Patientin das sogenannte Restless Genital Syndrome (RGS). Die seltene Erkrankung ähnelt dem Restless Legs Syndrome, das ein kriechendes, krabbelndes Gefühl in den Beinen und den überwältigenden Drang verursacht, sie zu bewegen – vor allem nachts.

Sie erklärten, dass RGS überwiegend Frauen betrifft, dass aber das Wissen über den Beginn, die Häufigkeit und die Geschlechterverteilung unzureichend ist. Besonders in konservativen Regionen kann dieser Mangel an Wissen für die Patienten sehr peinlich und belastend sein. Häufige Symptome sind Kribbeln, Nässegefühl, Verstopfung, Pochen und Kontraktionen im Genitalbereich. "Es wurde beobachtet, dass diese Symptome entweder durch körperliche Stimulation oder psychischen Stress ausgelöst werden können".

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine 35-jährige Frau litt unter Taubheitsgefühlen, Kribbeln und spontanen Orgasmen, was schließlich zur Diagnose des seltenen "Syndroms der unruhigen Genitalien" führte
    • Trotz zahlreicher Untersuchungen und Behandlungen konnten die Ärzte erst durch den Einsatz von Medikamenten, die auch beim Restless Legs Syndrom verwendet werden, eine Linderung ihrer Symptome erreichen
    red
    Akt.