Parteichefs im Tempo-Check

Frage an Kickl & Co: Schon schneller als 130 gefahren?

Im Endspurt um Wählerstimmen wollen alle Kandidaten auf die Überholspur. Wie sie es privat mit Tempolimits halten. Und wer nie ein eigenes Auto hatte.

Angela Sellner
Frage an Kickl & Co: Schon schneller als 130 gefahren?
ÖVP-Kanzler Nehammer fährt privat einen VW Sharan, FPÖ-Chef Kickl einen Audi Q7, SPÖ-Boss Babler hat seit 30 Jahren seinen Kübelwagen VW 181
Denise Auer, Helmut Graf, Instagram, VW/Montage "Heute"

Mit ihren Wahlkampf-Mobilen spulen die Spitzenkandidaten der Parteien derzeit Kilometer um Kilometer ab, um in ganz Österreich um Stimmen zu werben.

Aber wie halten es Karl Nehammer (ÖVP), Herbert Kickl (FPÖ), Andreas Babler (SPÖ), Werner Kogler (Grüne und Beate Meinl-Reisinger (Neos) privat mit dem fahrbaren Untersatz? Das wollte das ÖAMTC-Magazin "auto touring" im Vorfeld der Nationalratswahl wissen und checkte die Spitzenkandidaten der fünf großen Parteien auf ihre Auto- und sonstigen Straßenverkehrs-Gewohnheiten ab.

Schnellfahrer

So viel vorweg: Auf die Überholspur zieht es alle. Die Frage: "Sind Sie schon einmal schneller als 130 km/h auf der Autobahn gefahren?" wird von keinem der fünf verneint. Am eindeutigsten outet sich FPÖ-Chef Kickl: "Davon können Sie ausgehen." Ein schlichtes Ja kommt von SPÖ-Chef Babler und dem grünen Vizekanzler Kogler, während Karl Nehammer mit "Möglicherweise, ja" antwortet und Neos-Frontfrau Meinl-Reisinger meint: "Könnte sein".

Den Hang zum Schnellfahren sprechen sich die Spitzenkandidaten also nicht ab. Auf die Frage in der ersten "Elefantenrunde", ob sie für Tempo 100 auf der Autobahn wären, gab es nur von Babler ein klares Ja. Kogler würde es befürworten, "wenn wir die Klimaziele nicht erreichen". Nehammer, Kickl und Meinl sind dagegen.

Kanzler Nehammer (ÖVP) im schwarzen Van auf Wahlkampftour

1/6
Gehe zur Galerie
    Am 19. August startete Bundeskanzler Karl Nehammer mit seiner Tour durch Österreich. Im Vordergrund soll der Dialog mit dem Bürger stehen.
    Am 19. August startete Bundeskanzler Karl Nehammer mit seiner Tour durch Österreich. Im Vordergrund soll der Dialog mit dem Bürger stehen.
    Helmut Graf

    Womit sind die Parteichefs nun privat unterwegs? Kanzler Nehammer fährt einen VW Sharan, Kickl einen Audi Q mit Turbodiesel. Andreas Babler nutzt neben einem VW Transporter noch immer – oder wieder – den Kübelwagen VW 181, der einst sein erstes Auto war. "In meinen Jugendjahren war das Auto mein ganzer Stolz. Dann ist es drei Jahrzehnte lang in einem Stadel gestanden. Mein Papa hat mir voriges Jahr zum 50er geschenkt, das Auto wieder herrichten zu lassen", postete der SPÖ-Chef im Sommer auf Instagram zum Foto einer Ausfahrt mit Hündin Ika.

    Automuffel Kogler

    Bei Werner Kogler liegt die Priorität "grundsätzlich nicht beim Auto". "Ich hatte privat nie ein eigenes Auto", sagt er. Privat fahre er "in Graz mit dem Fahrrad und mit der Straßenbahn".

    Grünen-Chef Werner Kogler hatte "privat noch nie ein Auto"; er ist viel mit dem Fahrrad unterwegs.
    Grünen-Chef Werner Kogler hatte "privat noch nie ein Auto"; er ist viel mit dem Fahrrad unterwegs.
    Picturedesk

    Neos-Lady Meinl-Reisinger besitzt privat ein Auto – einen Opel Combo Life –, der Wagen kommt auf die Frage, wie sie privat unterwegs sei, aber erst als letztes hinter Fahrrad, Öffis, Taxi und der Bahn.

    Aufs Fahrrad steigen Kickl, Kogler und Meinl regelmäßig, Babler sogar täglich. Nur Nehammer lässt das sein, er war vor fünf Jahren das letzte Mal mit dem Rad unterwegs.

    Das Wahlkampfauto von Neos-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger fährt mit Elektroantrieb.
    Das Wahlkampfauto von Neos-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger fährt mit Elektroantrieb.
    Instagram

    Beim Wahlkampffahrzeug setzen Meinl-Reisinger und Kogler auf Elektroantrieb. Nehammers Dienst-Fahrzeug wird von einem Plug-In-Hybrid angetrieben. Der Kanzler engagiert sich ja vehement gegen das von der EU geplante Aus für Verbrenner und plädiert für "Technologieoffenheit". Kickls Wahlkampffahrzeug hat einen Dieselmotor.

    Und Babler ist auf seiner Wahlkampftour mit einem "Wohnmobil mit klassischem Verbrenner" unterwegs.

    SPÖ-Chef Babler absolviert seine Wahlkampftour durch Österreich mit einem Wohnmobil.
    SPÖ-Chef Babler absolviert seine Wahlkampftour durch Österreich mit einem Wohnmobil.
    SPÖ

    Diese aktuellen Storys solltest du heute lesen

    1/64
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS

      Auf den Punkt gebracht

      • Im Endspurt des Wahlkampfs in Österreich wurden die Spitzenkandidaten der fünf großen Parteien auf ihre privaten Fahrgewohnheiten und Einstellungen zu Tempolimits überprüft
      • Alle Kandidaten gaben zu, schon einmal schneller als 130 km/h gefahren zu sein, wobei nur SPÖ-Chef Babler ein klares Ja zu Tempo 100 auf der Autobahn äußerte, während die anderen Kandidaten unterschiedliche Ansichten dazu haben
      sea
      Akt.