Politik

FPÖler warnt Grüne: "Ibiza-Video für Sie schon gedreht"

Bei der Parlamentsdebatte zum Heeres-Umbau ließ FPÖ-Wehrsprecher Bösch eine ominöse Warnung in Richtung der Grünen fallen.

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Der FPÖ-Wehrsprecher Reinhard Bösch
Der FPÖ-Wehrsprecher Reinhard Bösch
ORF Screenshot

Das Debakel um die widersprüchliche Bundesheer-Reform von ÖVP-Verteidigungsministerin Klaudia Tanner sorgte am Dienstag für hitzige Debatten im Nationalrat. Die Oppositionsparteien sparten nicht mit Kritik an der Ministerin - aber auch an deren grünem Koalitionspartner. FPÖ-Wehrsprecher Reinhard Bösch sprach sogar eine bedrohliche Warnung an die Grünen aus.

Zu Beginn seiner Rede richtete Bösch sich an den grünen Sprecher für Landesverteidigung, David Stögmüller: "Sie sollten der ÖVP nicht so unbedarft und fröhlich die Mauer machen." Anschließend fuhr er unter dem Applaus der FPÖ-Abgeordneten fort:

"Liebe Grüninnen und Grüne, das Ibiza-Video für Sie ist schon gedreht. Es liegt dort drüben in der Schublade und wartet nur auf den genauen Zeitpunkt."

Dabei zeigte Bösch auf die Sitzreihen der ÖVP-Abgeordneten.

Auf dem Ibiza-Video sind Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Ex-FPÖ-Klubchef Johann Gudenus zu sehen, wie sie einer vermeintlichen russischen Oligarchin allerlei Vorteile anbieten, falls diese dafür die Kronenzeitung aufkauft und für die FPÖ kampagnisiere. 

➤ Die FPÖ vermutete seit Bekanntwerden des Videos die ÖVP als verantwortlich für die Enthüllung. Als Drahtzieher gilt jedoch ein Wiener Anwalt, der es zusammen mit einem Privatdetektiv inszenierte. Sie hätten damit Korruptionsermittlungen gegen Strache in Gang bringen wollen, so deren Verteidigung.

Das Ibiza-Video sprengte die ÖVP-FPÖ-Koalition und führte zu Neuwahlen und der aktuellen türkis-grünen Koalition. Die FPÖ schloss Strache, der zuvor zurückgetreten war, wegen illegaler Spesenabrechnungen von der Partei aus. Er kandidiert inzwischen mit einer eigenen Liste bei der kommenden Wien-Wahl.

Inzwischen befasst sich ein parlamentarischer U-Ausschuss mit türkis-blauem Postenschacher bei den Casinos Austria und damit zusammenhängenden Korruptionsvorwürfen.