Politik

FPÖ klagt deutschen Fußballverein – Grün mit Seitenhieb

Obwohl FPÖ-Chef Herbert Kickl sagte, man wird nicht klagen, hat die Tiroler Landespartei anderes vor. Die Grünen holen zu einem Seitenhieb aus.

Leo Stempfl
Dieser Tweet hat die Klage der FPÖ – und die Unterstützung der Grünen – ausgelöst.
Dieser Tweet hat die Klage der FPÖ – und die Unterstützung der Grünen – ausgelöst.
Twitter (Werder Bremen, Barbara Neßler)

Wie "Heute" zuerst berichtete, kam es vor zwei Wochen zu einem Schlagabtausch zwischen dem deutschen Bundesligisten Werder Bremen und der österreichischen Rechts-Partei FPÖ. Ersterer twitterte ein Foto eines FPÖ-Events in der Nähe des Trainingslagers im Tiroler Zillertal und betitelte das mit "Klare Kante gegen Nazis".

Die FPÖ reagierte erbost. "Niemand braucht diese links versifften Piefke bei uns", antwortete der Pressesprecher der Wiener FPÖ. "Sollen‘s in Buntland den Regenbogen-Ramadan feiern." Der Tiroler FPÖ-Chef nannte den Verein "Hohlköpfe", die Facebook-Seite der Bundespartei unterstellte ihm "Dummheit".

FPÖ will Geld sehen

Doch die Partei setzte noch einen drauf: Man verlangte die sofortige Löschung des Tweets, eine öffentliche Entschuldigung bzw. Distanzierung sowie eine finanzielle Entschädigung in Höhe von 10.000 Euro. Schlussendlich wurde dann doch eine Frist bis 14. Juli eingeräumt. Das Geld wollte man dem lokalen Verein SK Zell am Ziller zugutekommen lassen.

Anders klang das aus dem Mund von Herbert Kickl, der an besagtem Event im Zillertal anwesend war. "Ich kann Ihnen versichern, wir werden nicht klagen", stellte er bei einer Pressekonferenz klar. "Wir haben Besseres zu tun, nämlich für die Bevölkerung zu arbeiten."

Die Landespartei hat offenbar anderes vor. Sie hört nicht auf ihren Chef und hat der "Tiroler Tageszeitung" zufolge am 15. Juli Klage beim Landesgericht Innsbruck eigebracht. Das Verfahren wird mit Spannung erwartet.

Grüne solidarisieren sich

Etwas erfreutere Reaktionen erntet Werder von den Tiroler Grünen. Die Nationalratsabgeordnete Barbara Neßler wünschte dem Verein schon als unmittelbare Reaktion auf den Tweet ein "super Trainingslager". Mittlerweile hat sie noch einen nachgelegt, indem sie sich "solidarisch zeigt und einen kleinen Seitenhieb gegen die FPÖ erlaubt", wie es gegenüber "Heute" aus dem grünen Büro heißt.

"Die FPÖ will @werderbremen klagen, weil #Werder den Tweet nicht gelöscht hat", verkündet sie auf Twitter als Update. "Solidaritätsmäßig" habe sie deswegen bereits vorgesorgt – und sich mit einem Werder-Trikot aus der Saison 1992/93 eingekleidet, mit dem sie für ein Foto posiert.

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