Politik

FPÖ-Chef Kickl will Österreich jetzt mit Zäunen umgeben

Herbert Kickl möchte Bundeskanzler werden. In seiner Rede am 1. Mai rechnete er mit allen ab, die ihn davon abhalten wollen – wie immer, knallhart.

Herbert Kickl hielt am 1. Mai eine knapp einstündige Rede in Linz.
Herbert Kickl hielt am 1. Mai eine knapp einstündige Rede in Linz.
WERNER KERSCHBAUMMAYR / APA / picturedesk.com

Den 1. Mai nutzte der freiheitliche Parteichef, um einmal mehr seinen Kanzleranspruch zu bekräftigen. Im Bierzelt auf dem Urfahranermarkt in Linz hielt er vor rund 5.000 Besuchern seine knapp einstündige Rede, bei der des Öfteren "Herbert"-Chöre zu hören waren.

Dabei teilte Kickl besonders gegen seine politischen Gegner aus – allen voran die schwarz-grüne Bundesregierung. "2030 geht euch nichts mehr an, da gibt es einen anderen Bundeskanzler und der weiß, was er zu tun", sagte Kickl mit Verweis auf die Rede von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zur Zukunft der Nation. Keine der anderen Parteien und auch nicht Bundespräsident Alexander Van der Bellen werde die FPÖ stoppen können, so der Parteichef.

Kickl will "Volkskanzler" werden

"Neutral. Sicher. Frei – Unser Österreich“ prangte auf einem Plakat auf der Bühne, auf der die John Otti Band lange vor dem Eintreffen der Hauptredner Kickl und Oberösterreichs Landesparteichef Manfred Haimbuchner für Stimmung im Bierzelt sorgte. "Da liegt was Großes in der Luft“, verspürte Kickl "Zeit für eine totale Hinwendung zur Bevölkerung und Abwendung von den Eliten“.

Österreich brauche einen freiheitlichen Bundeskanzler, einen "Volkskanzler", so Kickl, der der Bevölkerung diene und nach oben trete. Der FPÖ-Chef verortete sich und seine Partei in der Mitte der Gesellschaft. "Lasst euch von niemandem einreden, ihr seiet der Rand der Gesellschaft", ermutigte er die im Bierzelt versammelten Menschen.

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    Knallharter Schlagabtausch zwischen Herbert Kickl und Karl Nehammer am 13. Dezember im Nationalrat.
    Knallharter Schlagabtausch zwischen Herbert Kickl und Karl Nehammer am 13. Dezember im Nationalrat.
    ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

    Kritik an Corona-Politik und "Klimakommunismus"

    Kickl rechnete mit der Corona-Politik der Bundesregierung ab, deswegen sei er unversöhnlich gegenüber dieser Regierung. Alle Parteien bekamen dabei ihr Fett ab. Außer den Freiheitlichen gebe es in Österreich nur noch eine Einheitspartei: "Alle waren sie für den Bundespräsident Van der Bellen, alle haben sie beim Corona-Wahnsinn mitgemacht, alle rutschen sie auf den Knien nach Brüssel", kritisierte er.

    "Zuerst sperren wir die Asylantenheime zu und dann machen wir den Wahnsinn mit der ORF-Abgabe rückgängig", machte Kickl kein Hehl aus seinen Plänen. Die FPÖ sei nicht dabei, Österreich mit Windrädern zu möblieren, pflichtete er Haimbuchner bei. Die Klimaschutz-Maßnahmen bezeichnete der FP-Chef als "Klimakommunismus, der unsere Industrie und unsere Arbeitsplätze gefährdet". Gewinner der Maßnahmen sei nicht das Weltklima, "sondern die Chinesen und die Inder, die sich nichts pfeifen um den CO2-Austoß". Wer die Klimawende wolle, "gehört entmündigt".

    "Machen wir's dem Orban nach"

    Kickl begrüßte den Wunsch seines Parteikollegen, Manfred Haimbuchner, nach einer "Nullquote an illegalen Einwanderern in unser Land, eine absolute Nullquote. Ich bin ein Anhänger von Pushbacks", sagte der oberösterreichische LH-Stellvertreter in einem Interview mit der "Presse". "Manfred hat eine indirekte Bewerbung als Innenminister abgegeben", kommentierte Kickl. "Machen wir's dem Orban nach, bauen wir die Festung Österreich".  Es brauche niemand Angst haben, dass er Österreich einmauern wolle, "das wollen wir nicht. Aber der eine oder andere Zaun wäre an der richtigen Stelle gar nicht so schlecht", so der FP-Chef.

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