Politik
FPÖ: "2.000 km Abstand für türkische Kulturgemeinde!"
Die Wogen gehen weiter hoch nach dem Koran-Sager von FPÖ-Chef Hofer. Der freiheitliche Wien-Chef Nepp attackiert die türkische Kulturgemeinde.
"Ich fürchte mich nicht vor Corona, Corona ist nicht gefährlich. Da ist der Koran gefährlicher, meine Lieben, als Corona." Mit diesem Sager löste FPÖ-Chef Norbert Hofer bei einer Kundgebung seiner Partei einen Proteststurm aus. Ümit Vural, der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), sah in dieser Aussage etwa eine "unfassbare Entgleisung" und stellte den Verdacht auf Verhetzung sowie der Herabwürdigung religiöser Lehren in den Raum. Mittlerweile sind sogar Anzeigen gegen Hofer angekündigt.
Die Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) forderte am Freitag den Rücktritt Hofers als dritter Nationalratspräsident. Die Rethorik des FPÖ-Chefs erinnere an die Diktion des Nazi-Propagandaministers Joseph Goebbels, hieß es in einer Aussendung.
Flugzeug-Emoji
Der Wiener FPÖ-Vorsitzende Dominik Nepp sprang Hofer zur Seite. "Um uns vor Corona zu schützen, halten wir einen Meter Abstand. Um unsere Meinungsfreiheit zu schützen, bitte ich die türkische Kulturgemeinde etwa 2.000 Kilometer Abstand von Österreich zu halten", schrieb er auf Facebook – garniert mit einem Flugzeug-Emoji.
Was sagt Hofer zu den Aussagen?"Heute"-Leserin Harneel (23) konfrontierte Hofer am Donnerstag in der Wiener Innenstadt. Der Politiker relativierte seinen Sager und meinte: "Es gibt einige Gruppen, die manche Suren wörtlich nehmen und damit sehr viel Leid erzeugt worden ist. Ich glaube, dass wir auch in der Bibel Passagen haben, die, wenn man sie wörtlich nehmen würde, auch kritisch wären." Mehr dazu hier.