Niederösterreich
Flaschen-Engpass! Wein künftig bis zu 20% teurer
Ein Produktions-Engpass sowie die Preissteigerungen in der Glas- und Kartonagen-Produktion dürften Weinpreise um rund 50 Cent pro Flasche erhöhen.
Das Glaserl Rotwein nach der Arbeit vor dem Kamin dürfte schon bald teurer werden: Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges und den damit verbundenen Preissteigerungen beim Gas gibt es nicht nur Engpässe in der Glas-Produktion, sie ist auch teurer geworden.
Großabfüller in Sorge
Insbesondere Großabfüller, die täglich bis zu zwei Lkw-Ladungen an Flaschen mit edlen Tropfen befüllen, haben Sorge, dass bald kein Glas mehr verfügbar seien könnte.
Und diese Entwicklungen werden schon bald auch die Kunden von Österreichs Winzern zu spüren bekommen. "In Wirklichkeit ist bei uns alles betroffen, von der Flasche über das Etikett bis hin zur Kartonage, in der die Flasche verstaut wird. Die Alu-Verschlüsse werden auch teilweise direkt in Russland produziert, aufgrund des Handels-Embargos ist es mit der Verfügbarkeit also auch hier schwierig", berichtet Reinhard Zöchmann, Präsident des nö. Weinbauverbands, im Gespräch mit "Heute".
Er rechnet mit einer Preissteigerung von etwa 50 Cent pro Flasche. Bei günstigen Weinen, die in Supermärkten in der 0,75-Liter-Flasche teils schon um 2,49 Euro verkauft werden, ergibt das ein Plus von satten 20 Prozent.
Pfandsystem als Lösung?
Auf andere Materialien umsteigen könne man nicht. "Eine Umstellung auf beispielsweise Plastik ist nicht möglich, weil die Abfüllanlagen dafür einfach nicht gebaut sind", gibt Zöchmann zu bedenken.
Um langfristig nachhaltiger zu werden, gibt es bereits Gespräche mit dem Handel über eine Art Pfandsystem bei Glas- bzw. Weinflaschen. "Aber das dauert vermutlich noch Jahre. Es ist nicht so einfach wie bei beispielsweise Bierflaschen. Der Flaschenkopf einer Weinflasche ist viel dünner, kann leichter kaputt gehen. Man müsste ihn verstärken, hier gibt es Hunderte technische Details zu klären", berichtet der Weinbauverbands-Präsident.