Politik
Finanzminister kann sich Aus für Gratis-Tests vorstelle
Noch übernimmt der Bund die Kosten für die unzähligen Corona-Tests. Geht es nach Finanzminister Magnus Brunner, könnte sich das aber bald ändern.
Es ist eine typisch österreichische Lösung. Mit der Impfpflicht sollen die strengen 2G-Kontrollen schon in wenigen Wochen den weniger restriktiven 3G-Regeln weichen. Der Corona-Test als Eintrittskarte erlebt also ein Revival. Bezahlen wird das aber weiterhin der Bund. Obwohl die Impfpflicht für Verweigerer zum Teil hohe Geldstrafen vorsieht.
Nicht ganz nachvollziehen kann das offenbar auch ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner. Er kann sich vorstellen, dass die Bevölkerung künftig selbst für Corona-Tests zur Kasse gebeten wird. Darüber könne man im Rahmen einer Gesamtstrategie diskutieren, stellt Brunner am Rande einer Pressekonferenz zur Budget- und Wirtschaftsentwicklung in den Raum.
Gratis-Tests spielen Impfpflicht aus
Nach Verkündigung der baldigen Lockerungen von 2G auf 3G hatten unter anderem Experten kritisiert, die Gratistests würden die Corona-Impfpflicht untergraben. Einzelne Fachleute hatten bereits in der Vergangenheit gefordert, die Tests – wie etwa in Deutschland, Italien oder Frankreich – kostenpflichtig zu machen.
Die Preise müssten aber jedenfalls im Rahmen bleiben, plädierte etwa der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO), Gabriel Felbermayr und nennt als Negativbeispiel Großbritannien. Dort kostet ein PCR-Test 70 Pfund, also umgerechnet rund 84 Euro. Es sei wichtig, dass Tests weiterhin finanzierbar bleiben, so Felbermayr. Schließlich würden sie den Menschen Sicherheit und damit Lebensqualität geben.