Politik

"F*ckt euch!" an Wladimir Putin – Eklat bei Gipfel in W

Ein "F*ckt euch!" an Wladimir Putin und seine Komplizen, ein leerer Saal bei der Rede der russischen Delegation: Das OSZE-Treffen in Wien war brisant.

Rene Findenig
Deftige Worte wurden dem russischen Präsidenten Wladimir Putin beim OSZE-Gipfel in Wien ausgerichtet.
Deftige Worte wurden dem russischen Präsidenten Wladimir Putin beim OSZE-Gipfel in Wien ausgerichtet.
Reuters

Ein Jahr Krieg – am 24. Februar jährte sich der Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Russische Delegierte besuchten in Wien das Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) – das hatte im Vorfeld Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) entschieden. Und erntete dafür massivste Kritik und sogar die Aufforderung, diese Entscheidung zurückzunehmen. Im ORF erklärte Schallenberg den Schritt damit, dass er der 15-köpfigen russischen Delegation – fast alle Diplomaten stehen auf Sanktionslisten – die Teilnahme nicht verweigern könne.

Das Treffen selbst fiel für Putins Diplomaten aber alles andere als erfreulich aus. Beim Gipfel der OSZE setzte es erst eine Schimpftirade gegen Putin und seine Abordnung, danach wurde die Delegation einfach sitzengelassen. Einer der Auslöser: Der Lette Rihards Kols. Er kritisierte, dass überhaupt Putin-Abgeordnete beim Treffen in Wien dabei sein dürften und sprach von einer "Schande", denn die Abgeordneten hätten selbst für die völkerrechtswidrige Annexion ukrainischer Gebiete gestimmt. "Und wir sitzen hier, als wäre nichts gewesen!", tobte der Vertreter Lettlands vor den Putin-Männern.

"Hitler des 21. Jahrhunderts"

Dem nicht genug, denn er wandte sich auch an die russischen Delegierten und Putin: "Geht, f*ckt euch selbst!" Kols nutzte dazu ein Zitat, das im Ukraine-Krieg berühmt geworden war, als die Russen vergeblich versucht hatten, die ukrainische Schlangeninsel einzunehmen. Von den Verteidigern hieß es gegen Putins Truppen nur: "Russisches Kriegsschiff, f*ck dich". Scharfe Kritik an den Russen und am russischen Einfall in die Ukraine kam beim OSZE-Gipfel auch von zahlreichen anderen Teilnehmern, immer wieder standen alle bis auf die Russen auf, um Solidarität mit der Ukraine zu bekunden.

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    "Mit meiner heutigen Ansprache spreche ich in einer Zeit unumkehrbarer Veränderungen in der Welt, in einer Zeit großer historischer Ereignisse, die ...
    "Mit meiner heutigen Ansprache spreche ich in einer Zeit unumkehrbarer Veränderungen in der Welt, in einer Zeit großer historischer Ereignisse, die ...
    IMAGO/ITAR-TASS

    Der russische OSZE-Delegationsleiter Pjotr Tolstoj wurde gar vom slowakischen Diplomaten Peter Osuský als "Anführer einer Bande von Verbrechern und Henkern" bezeichnet, die in Richtung Wladimir Putin einem "Hitler des 21. Jahrhunderts" folgten. Als die russische Delegation dann ihre Erklärung abgeben wollte, zeigte sich, wie isoliert das Land mittlerweile dasteht. Fast geschlossen standen alle Teilnehmer auf und verließen demonstrativ den Saal. Insidern zufolge verzichteten die Russen dann sogar auf das Verlesen der Erklärung und wollten diese schriftlich dem Gremium zukommen lassen.

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