Gesundheit

Familie hat 6 Kinder – aber nicht alle sind echt

6 Kinder gehören zur Familie von Christina und Bill, aber 4 davon haben keinen Puls. Sie sind nämlich aus Kunststoff – so genannte "Reborn-Puppen".

Sabine Primes
Christina mit ihrem Mann Bill, ihren zwei echten Töchtern und zwei der vier Babys. 
Christina mit ihrem Mann Bill, ihren zwei echten Töchtern und zwei der vier Babys. 
Youtube/truly

Christina und ihr Mann Bill aus Texas (USA) haben zusammen sechs Kinder. Sie füttern die Kids, wechseln ihnen die Windeln und liebkosen sie, wie Eltern es mit ihren Kindern eben tun. Dennoch gibt es einen Unterschied: Vier der sechs Kinder sind nämlich Puppen. Lebensechte Puppen. Die Babys Noah, Chloe, Dax und Clare haben alle eine unglaublich lebensechte Haut und Haare und sind anatomisch korrekt. Für Mutter Christina war die Neugeborenen-Phase die schönste Zeit mit ihren (echten) Töchtern. Deshalb wollte sie eine Möglichkeit haben, diese Zeit immer wieder zu erleben. Jetzt hat sie vier "Reborn-Baby-Puppen", die genauso behandelt werden wie ihre zwei echten Töchter. 

Reborn Puppen sehen echten Babys zum Verwechseln ähnlich. Es gibt aber auch Modelle, die nicht an Neugeborene sondern schon an reifere Babys erinnern. Warum sich jemand eine Reborn Puppe kauft, kann verschiedene Gründe haben. Natürlich liegt es nahe zu spekulieren, dass die lebensecht aussehende Puppe als Kindersatz dienen soll. Oder die lebensechten Babys helfen werdenden Müttern im Umgang mit ihren echten Babys. Andere wiederum sehen ihre Reborn Puppe als Spielzeug oder als Sammelgegenstand.

Trauma-Verarbeitung

Und obwohl sie weiß, dass es keine echten Babys sind, es sei für sie wie eine Art Rollenspiel, erzählt sie. Vater Bill habe anfangs gezögert, aber nach einiger Zeit habe auch er die Puppen wirklich zu schätzen gelernt und genießt die Zeit, die er mit ihnen verbringt, erzählt er. Christina gibt zu, dass es ein wenig seltsam ist, aber die Puppen haben ihr geholfen, eine Fehlgeburt und den Tod ihrer Mutter zu überwinden. "Ich bin nicht in der Lage, mit solch schwerem Schmerz und Verlust umzugehen, und so haben mir diese Puppen geholfen, weiterzumachen", erzählt sie im Video (siehe unten).

Ein "echter" Kaiserschnitt

Die Familie hat einen YouTube-Kanal, auf dem sie Videos von ihren Ausflügen mit den Puppen veröffentlichen und anderen, die Reborn-Puppen haben, Ratschläge geben. Christina durfte sogar einen "Kaiserschnitt" durchführen und eine "Lebendgeburt" bei einer der Puppen miterleben. Eine ballonartige Blase sollte der Gebärmutter ähneln. Christina schneidet Die Blase auf und bringt das kleine "Baby" mit Nabelschnur auf die Welt. Dieses Hobby ist nicht gerade billig. Die Puppen können je nach Detail und Ausstattung über 10.000 Dollar kosten.