Mehrere Betroffene

Falscher Finanzinvestor – Betrüger täuschte HC Strache

Mehrere österreichische Kunden sollen Opfer eines falschen Finanzinvestors geworden sein. Unter ihnen auch Ex-Vizekanzler Heinz Christian Strache.

Dominik Mayer
Falscher Finanzinvestor – Betrüger täuschte HC Strache
Auch der ehemalige Vizekanzler soll dem Betrüger auf den Leim gegangen sein.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Gleich mehrere Betroffene hatten der Verlockung nach einem angeblich satten Investment in ihr Unternehmen durch den Niederländer Danny K. nachgegeben. Mittendrin in der Causa auch Ex-Vizekanzler Heinz Christian Strache, der mit seinem Geschäftsfreund und Ex-Parteikollegen Christain Höbart Kunden an K. vermittelte. Auch sie seien Opfer des mutmaßlichen Betrügers geworden.

Höbart als erste Anlaufstelle

Demnach schlossen Hotelentwickler, Kryptounternehmer und Kosmetikhändler Verträge mit dem Niederländer ab. Die Millionenzahlungen, die ihnen in Form einer Unternehmensbeteiligung zugesagt wurden, sind aber angeblich nie geflossen. 18 bis 30 Personen sollen davon betroffen sein.

Für viele von ihnen war Höbart im Jahr 2023 die erste Anlaufstelle. Gegenüber dem "Standard" verriet er, dass K. ihm Zugang zu Finanzinstrumenten mit entsprechenden Handlungsvollmachten versprochen habe, die es ihm ermöglichen, in Form von Beteiligungen in Unternehmen zu investieren (ein sogenanntes Wagniskapital).

Über Strache-Netzwerk zu Kunden

Höbart glaubte dem Niederländer und wollte mit ihm zusammenarbeiten. Schließlich stellte er ihm auch Strache vor. Strache und Höbart sollten K. Kunden vermitteln, um dafür im Gegenzug eine Provision zu erhalten. Eine reizvolle Situation für den angeblichen Investor, da Strache aus seiner Zeit in der Spitzenpolitik wichtige Wirtschaftskontakte hatte.

Einer aus diesem Netzwerk ist auch der Projektentwickler Siegmund Kahlbacher. Ihm habe Kapital für ein 7-Sterne-Luxushotel in Baden gefehlt. Aufgrund der hohen, laufenden Kosten für dieses Projekt, hoffte er auf eine schnelle Finanzierung durch K. In einem ersten Termin wollte dieser jedoch angeblich eine Vorbezahlung in der Höhe von 550.000 Euro von ihm – beispielsweise für Versicherungen oder auch eine Due-Diligence-Prüfung – das Geld sollte dann in weiterer Folge wieder zurückfließen.

Strache legte sich quer

Bei diesem Punkt soll sich Strache aber nicht einverstanden gezeigt haben: "Das gehe so nicht", zitierte Kahlbacher den ehemaligen Vizekanzler. Der Niederländer sei dann von dieser Zahlung abgerückt und wollte die Finanzierung auch so durchführen. Schließlich ließ sich Kahlbacher auch den Deal ein und unterschrieb Haftungen – laut eigenen Angaben haftet er für 50 Millionen selbst. Die versprochenen Zahlungen wären allerdings nie angekommen.

Danny K. habe ihn immer wieder vertröstet. Angeblich habe es Probleme mit den Transaktionen gegeben. K. gab die Schuld dafür den Banken. Indessen kassierte er aber weiter Gebühren von seinen Kunden, welche er schließlich selbst als Betrüger bezeichnete. Daher müsse er die bereits geleisteten Zahlungen einbehalten, um seine eigenen Schäden zu decken.

Strache wurde hingehalten

Schließlich schöpften auch Strache und Höbart Verdacht. Höbart zufolge versuchten sie "Brücken" zwischen K. und den Kunden zu bauen und machten Druck auf den Niederländer, allerdings wurden auch sie hingehalten. Die Geschäftsbeziehung endete schließlich in einer Anzeige. "Wir haben erheblichen Schaden erlitten, eine Katastrophe, was sich hier abgespielt hat, mit dem Herrn K.", sagte Höbart gegenüber dem "Standard".

Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien gegen K. wegen schwerem gewerbsmäßigen Betrugs und wegen Urkundenfälschung.

Auch bei Austria Wien vorstellig gewesen

Mit seinen dubiosen Geschäften dürfte K. sehr umtriebig gewesen sein, aber nicht alle potenzielle Kunden fielen auf den Niederländer herein. Dieses Jahr soll er bei der Wiener Austria vorstellig geworden sein, um dem in Finanznot geratenen Fußballverein mit seiner Beteiligung beim Stadion unter die Arme zu greifen.

Bei dem Termin hätte sich K. gar nicht für konkrete Zahlen und Daten interessiert, sondern hätte gleich einen Investor vermitteln wollen, sagte der wirtschaftliche Geschäftsführer des Vereins: "Da wusste ich sofort, der hat keine Ahnung."

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com

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    Auf den Punkt gebracht

    • Mehrere österreichische Kunden, darunter Ex-Vizekanzler Heinz Christian Strache, sind Opfer eines mutmaßlichen Betrügers namens Danny K. geworden, der ihnen hohe Investitionen versprach, die jedoch nie erfolgten.
    • Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt nun gegen K. wegen schwerem gewerbsmäßigen Betrugs und Urkundenfälschung.
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