Klimaschutz

Mango, Maracuja & Co. – Achtung, viele sind jetzt giftig

Der VKI hat exotische Früchte auf Pestizidrückstände getestet. 13 der 28 Proben waren belastet. Nur Bio-Produkte waren gänzlich pestizidfrei.

Lydia Matzka-Saboi
Exotische Früchte haben nicht nur einen langen Transportweg hinter sich, vor allem Produkte aus konventionellem Anbau sind meist stark mit Pestiziden belastet.
Exotische Früchte haben nicht nur einen langen Transportweg hinter sich, vor allem Produkte aus konventionellem Anbau sind meist stark mit Pestiziden belastet.
Getty Images/iStockphoto

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat exotische Früchte auf Schadstoffe testen lassen. In 13 von 28 Proben wurden Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gefunden. Produkte aus biologischem Anbau waren hingegen gänzlich pestizidfrei. Die Früchte sollten vor dem Verzehr generell gewaschen werden, empfehlen die Expertinnen und Experten.

Einge­kauft wurde in Super­märkten, im Bioladen, bei Diskontern und am Wiener Naschmarkt. Geprüft wurden Granatäpfel, Grapefruits und Mangos, aber auch Passions­früchte (Maracujas), Kakis, Papayas und Kumquats.

Ein Granatapfel, der am Wiener Naschmarkt erstanden wurde, überschritt die zugelassene Höchst­menge an Pestizidrückständen um mehr als das Eineinhalbfache. Bei einer weiteren Probe, ebenfalls ein Granatapfel (Etsan), wurde eine Überschreitung um 70 Prozent festgestellt.

"Auffällig ist, dass in manchen Produkten gleich mehrere Schadstoffe nachgewiesen wurden. In einem Fall, einer Passionsfrucht von Billa Corso, wurden sogar vier ver­schiedene Pestizide gefunden", sagte Nina Eichberger vom VKI. "Eine derartige Häufung ist besorgniserregend, denn die Auswirkungen von Pestizid-Gemischen auf den Organismus sind bisher noch wenig erforscht. Bekannt ist aber, dass sich verschiedene Chemikalien über den sogenannten 'Cocktail-Effekt' gegenseitig beeinflussen und in der Wirkung verstärken können."

Auch verbotene Wirkstoffe gefunden

In den Bioprodukten waren keine Pestizide nachweisbar. Bei konventionell angebautem Obst waren gleich 13 von 28 Proben mit Pestiziden belastet. Insgesamt wurden vier konventionelle Erzeugnisse als "weniger zufriedenstellend" bewertet, zwei waren "nicht zufriedenstellend". Ein "Sehr gut" erhielten fünf Proben, weitere sechs waren "gut", vier "befriedigend". Im Bio-Bereich vergaben die Tester sechs "Sehr gut" und ein "Gut".

Weiters wurde auf Chlorate und Perchlorate getestet. Chlorate wurden früher als Herbizide eingesetzt, heute sind sie EU-weit verboten. Nach wie vor eingesetzt werden Chlorverbindungen zur Aufbereitung des Waschwassers der Früchte sowie zur Reinigung von Sortieranlagen. In vier Proben war Perchlorat nachweisbar, es handelte sich um zwei spanische Granatäpfel, eine italienische Kumquat und eine Bio-Grapefruit aus Südafrika.

Ob Pestizide oder Perchlorat, die Chemikalien sitzen vor allem auf der Schale. Deshalb sollte man Obst gründlich waschen, auch wenn man die Schale nicht verzehrt. Sonst können die Substanzen über Hände, Schneidbrett oder Messer ins Essen gelangen.

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