Politik
Ex-Kanzler Kern über FPÖ: "Drei Bier, dann Hitlergruß"
Das schwarz-blaue Bündnis in Niederösterreich beschäftigt die SPÖ auch zum Wahlkampfauftakt in Salzburg. Ex-Kanzler Kern spart nicht mit Kritik.
Die Einigung zwischen ÖVP und FPÖ in Niederösterreich sorgt für großen politischen Zündstoff. Auch zum Wahlkampfauftakt der Salzburger SPÖ hagelte es von sozialdemokratischen Partei-Granden heftige Kritik an der Kooperation zwischen der niederösterreichischen ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und dem freiheitlichen Udo Landbauer.
"Partei der Impfschwurbler und Entwurmer"
Ex-Kanzler Christian Kern etwa schoss frontal gegen das ÖVP-FPÖ-Bündniss. Landbauer habe nur über seine Leiche mit Mikl-Leitner koalieren wollen und umgekehrt – und müsse es jetzt, weil offenbar die SPÖ daran schuld sei, so Kern. Die ÖVP habe sich entscheiden, mit einer Partei zu koalieren, die Rechtsextreme in ihren Reihen habe, Juden registrieren lassen wollte und die sich "nach drei Bier spätestens in den Armen liegen und den Hitlergruß zeigen". Absurd sei, dass die "Partei der Impfschwurbler und Entwurmer" nun von der ÖVP das Gesundheitsressort in Niederösterreich bekomme.
"Oppositionsbank, Regierungsbank, Anklagebank"
Und nun gebe es als Corona-Entschädigung auch einen 30-Millionen-Topf für jene, die von der Maske "ein Wimmerl unter der Nase" bekommen hätten. Das sei doch "bitte unerträglich", so der ehemalige Bundeskanzler, und alles nur, weil man sich gegen eine von der SPÖ geforderte Kinderbetreuung in Niederösterreich wehren wollte. Die FPÖ würde sich hinstellen als Rächer, gegen die selbst Robin Hood schlecht aussehe, lande dann aber hart als "Bettvorleger der ÖVP". Und man kenne das Muster der Freiheitlichen, tobt Kern: "Oppositionsbank, Regierungsbank, Anklagebank".
War die FPÖ an der Macht, habe sie "uns den 12-Stunden-Tag eingebrockt", die Gewerkschaften aus dem Krankenwesen herausdrängen wollen für Posten für "Freunderl" und das Justiz- und Innenressort so weit unterwandert, dass international niemand mehr mit Österreich zusammenarbeiten wollte, spart Kern nicht mit Kritik.
Auch für die Teuerungs- und Bankenkrise hatte Kern drastische Worte übrig. Es könne nicht sein, dass die einen "zu groß zum Scheitern" seien und die Kleinen, die Bürger, dafür zahlen müssten. Und es könne nicht sein, dass Energieversorger Strom hundert Prozent aus Wind- und Wasserkraft liefern würden – und dennoch den Preis extrem angehoben hätten. Dem "wildgewordenen Casino-Kapitalismus" müsse man seine Grenzen zeigen.