Gesundheit

EU-Land stuft Affenpocken als gefährliche Krankheit ein

Schweden reagiert auf den ersten bestätigten Affenpocken-Fall innerhalb der eigenen Grenzen. Die Infektion wurde als gefährliche Krankheit eingestuft.

Teilen
Deutschland meldete ersten Affenpocken-Fall. Im Bild: Der Chef des Mikrobiologie-Institutes der Bundeswehr, Roman Wölfel, in seinem Labor in München.
Deutschland meldete ersten Affenpocken-Fall. Im Bild: Der Chef des Mikrobiologie-Institutes der Bundeswehr, Roman Wölfel, in seinem Labor in München.
REUTERS

Die schwedischen Behörden, die während der Corona-Pandemie einen Sonderweg beschritten hatten, reagieren umgehend auf die Ausbreitung der neuartigen Affenpocken in Europa. Mittlerweile hat es auch einen bestätigten Fall innerhalb der schwedischen Grenzen gegeben. Deshalb wurde nun die (noch) seltene Virus-Infektion von der Regierung als für die Allgemeinheit gefährliche Krankheit eingestuft. Das berichtet der "Kurier" am Samstag.

"Die Einstufung ermöglicht es, Maßnahmen zum Infektionsschutz zu ergreifen, um die weitere Ausbreitung zu verhindern", wird Sozialministerin Lena Hallengren zitiert. "Wichtig ist auch, dass die Informationen Risikogruppen erreichen und dass die Gesundheitsdienste darauf vorbereitet sind, Verdachtsfälle zu behandeln und zu verfolgen."

Archivbild eines mit Affenpocken infizierten Mannes.
Archivbild eines mit Affenpocken infizierten Mannes.
CDC/Brian W.J. Mahy/Handout via via REUTERS

Cluster nach Fetisch-Festival

Die Affenpocken-Fälle in Belgien hängen offenbar mit einem großen Fetisch-Festival in Antwerpen zusammen. Die Organisatoren des Anfang Mai abgehaltenen Darklands Festival erklärten am Freitag, dass die belgischen Behörden die Ansteckungen mit dem Festival in Verbindung gebracht hätten. Belgien hat bisher drei Affenpocken-Fälle offiziell bestätigt. In Spanien musste eine Männer-Sauna wegen eines mutmaßlichen Zusammenhangs mit einem Affenpocken-Ausbruch vorübergehend schließen.

Die belgischen Festival-Organisatoren erklärten auf ihrer Website, es gebe "die berechtigte Annahme", dass das Virus vermutlich von Besuchern aus dem Ausland übertragen worden sei. Die Festival-Leitung sei von der belgischen Regierung gebeten worden, die Festival-Gäste zu informieren.

Das Darklands Festival richtet sich nach Veranstalter-Angaben an die "verschiedenen Gruppen der schwulen Fetisch-Community". Hinter dem Festival stehen nach Angaben der Veranstalter Clubs und Organisationen, mehr als 150 Freiwillige sind dort tätig. Tagsüber finden demnach kommerzielle Events statt, abends Partys.

Männer-Sauna in Madrid geschlossen

In Spaniens Hauptstadt Madrid ordneten die Gesundheitsbehörden die vorübergehende Schließung einer Sauna für homosexuelle Männer wegen eines mutmaßlichen Zusammenhangs mit einem Affenpocken-Ausbruch an. Der Sauna-Club "El Paraíso" werde als "Vorsichtsmaßnahme" in den nächsten Tagen geschlossen bleiben, teilten die Betreiber am Freitag auf Twitter mit.

Die Behörden hätten 21 bestätigte Fälle und 19 Verdachtsfälle registriert, sagte Enrique Ruiz Escudero, ein Vertreter der Gesundheitsbehörden der Region Madrid. Die meisten positiv Getesteten hätten eine Verbindung zu der Sauna.

Affenpocken breiten sich aus

Die vor allem in Zentral- und Westafrika verbreiteten Affenpocken wurden seit Anfang Mai in mehreren europäischen und nordamerikanischen Ländern nachgewiesen. Nach ersten Fällen in Großbritannien gab es auch Meldungen aus den USA und mehreren europäischen Ländern. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) infizierten sich bisher vor allem schwule oder bisexuelle Männer.

Am Freitag war auch in Deutschland erstmals eine Infektion mit Affenpocken nachgewiesen worden. Dabei handelte es sich nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums um einen 26-jährigen Brasilianer, der von Portugal über Spanien nach Deutschland einreiste und sich seit etwa einer Woche in München aufhält. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Ausbruch eingegrenzt werden kann.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock