Immer mehr Frauen verlassen den ORF. So sagte etwa Claudia Reiterer am Sonntag ihre letzten Worte im Öffentlich-Rechtlichen, in der Vorwoche Verena Scheitz. Jetzt soll es auch für Birgit Fenderl am Freitag so weit sein, denn das Vorabendmagazin Studio2 wird es in dieser Form nicht mehr geben. Am 7. Jänner startet die Sendung mit einigen Änderungen erneut – ohne Fenderl.
Nach dem Abgang von vielen weiblichen ORF-Stars in den letzten Wochen meldet sich nun auch die Politik zu Wort. SPÖ-Frauensprecherin Eva-Maria Holzleitner spricht in einem Beitrag auf X, dass er Abschied von Fenderl ein Weckruf sein müsse.
"Frauen müssen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sichtbar bleiben – und zwar in allen Altersklassen. Es darf nicht sein, dass Frauen über 50 vom Bildschirm verschwinden", betonte die Sozialdemokratin.
Immerhin würde es im ORF nicht nur bei der Sichtbarkeit "hapern", sondern auch der GenderPayGap sei groß. "Frauen dominieren die unteren Gehaltsklassen, Männer die Spitzengehälter. Das Problem wächst, wenn ältere Frauen gehen (müssen), statt in höhere Gehaltsklassen vorzurücken", monierte Holzleitner.
"Obwohl im ORF Gleichberechtigung immer wieder betont wird, aber die Realität hinkt hinterher. Künftige Förderpläne müssen echte Veränderungen bringen – Frauen müssen in allen Hierarchie- und Gehaltsstufen vertreten sein", führte die Rote aus.
Was es jetzt brauche, sei Transparenz und "konkrete Maßnahmen für gleiche Chancen". "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat eine Vorbildfunktion – und die beginnt bei echter Gleichstellung. Frauen gehören auf die Bildschirme, ins Management und an die Spitze", stellte Eva-Maria Holzleitner klar.