Klimaschutz
Erstmals 160 Hektar Moore in Österreichs Alpen erfasst
In einer neuen Studie hat der WWF rund 200 Hektar hochalpine Moore und Feuchtgebiete erfasst, nur knapp die Hälfte steht unter Naturschutz.
90 Prozent aller österreichischen Moore sind bereits verschwunden, ging aus einem kürzlich publizierten "Mooratlas" hervor. 160 Hektar bisher nicht dokumentierter Moore wurden nun im Zuge einer WWF-Erhebung in den Alpen ausfindig gemacht. Eine an sich gute Nachricht, doch der WWF warnt vor dessen Gefährdung.
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Die Alpen besitzen 200 Hektar Moore
Der Alpenraum ist von der Klimakrise besonders betroffen. Moore spielen hier als CO2-Speicher eine wichtige Rolle. Der WWF hat nun in einer ersten systematischen Fernerkundung von Mooren und Feuchtgebieten im österreichischen Alpenraum 192 Hektar hochalpine Moore und Feuchtgebiete in 33 Hochtälern erfasst. Für die Erhebung habe man sich auf unverbaute Gewässer in unerschlossenen Hochtälern ab 2.000 Metern Seehöhe konzentriert.
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"Moore spielen eine essentielle Rolle im Kampf gegen die Klima- und Biodiversitätskrise“, erklärt WWF-Gewässerschutzexpertin Bettina Urbanek. Deshalb fordere der WWF den absoluten Schutz der letzten alpinen Moorgebiete durch die Bundesländer. Nur ein Drittel der rund 200 Hektar hochalpinen Moorflächen sind weitgehend unberührt und nur knapp die Hälfte der Gebiete aktuell geschützt, berichtet der WWF in seiner aktuellen Studie.
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Noch schlechter sei es um die bestehenden Moorflächen bestellt, von den zehn Prozent, die nicht wie die Mehrheit als "effektiv zerstört" gelten, sind bereits 90 Prozent "stark gestört".
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Größte Moorzerstörung Mitteleuropas
Der WWF warnt vor allem vor der Zerstörung des größten hochalpinen Feuchtgebiets in den Ötztaler Alpen. Dem einzigartigen Naturjuwel Platzertal könnte nämlich ein baldiges Ende drohen. Der landeseigene Energieversorger Tiwag und das Land Tirol wollen hier ein Wasserkraftwerk bauen, das Platzertal fluten.
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Über 20 Hektar umfasst die Feuchtgebietslandschaft im Platzertal - 28 Fußballfelder wären das durchschnittlich -, und laut WWF wäre ein beträchtlicher Teil davon durch die geplante Expansion des Kraftwerks Kaunertal gefährdet: "Im Zuge des Mega-Projekts will der Tiwag-Konzern eine 120 Meter hohe Staumauer im Platzertal errichten und über sechs Hektar der wertvollen Moorflächen fluten", lautet Urbaneks Warnung vor der "größten Moorzerstörung Mitteleuropas".
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"Es gibt Alternativen zu diesem Kraftwerksprojekt" und "wir finden, dass es vor dem Hintergrund der Klima- und Biodiversitätskrise gestoppt und die Tiroler Energiewende neu diskutiert werden muss", sagt WWF-Expertin Urbanek.