Spermienstammzelltransplantat

Erstmalig! Neue Methode soll unfruchtbaren Mann heilen

Eine Chemotherapie machte den jungen Mann unfruchtbar. In einer Weltpremiere soll ihm ein neuartiger Eingriff diese wieder schenken.
Heute Life
07.04.2025, 17:17

Ein Mann Anfang 20 erhielt eine Transplantation seiner eigenen, seit seiner Kindheit eingefrorenen, spermienproduzierenden Stammzellen, um seine Fruchtbarkeit wiederherzustellen, die er aufgrund einer Chemotherapie verloren hat.
Die Ärzte warten aktuell ab, ob die Behandlung anschlägt.

Was funktioniert die Spermienstammzelltransplantation?

Kern der Therapie sind spermienbildende Stammzellen. Diese Zellen, die bereits vor der Pubertät in den Hoden vorkommen, reifen typischerweise zu Spermien heran, wenn der Testosteronspiegel in der Pubertät steigt.
Aber Erkrankungen und Behandlungen wie eine Chemotherapie können diese Stammzellen schädigen oder ihre Entwicklung zu Spermien blockieren und so zu Unfruchtbarkeit führen.

Möchte ein junger Patient seine spermienbildenden Stammzellen für eine spätere Verwendung konservieren, können Ärzte die Stammzellen mithilfe einer ultraschallgeführten Nadel entnehmen. Im Anschluss werden sie eingefroren. Später können die Ärzte die konservierten Stammzellen mithilfe einer ähnlichen Technik wieder in das Rete testis, dem Netzwerk aus kleinen Kanälen, das mit den Samenkanälchen verbunden ist, einführen. Ziel ist es, dass sich die Zellen in den Samenkanälchen einnisten, wo sie reifen und mit der Spermienproduktion beginnen können – ganz wie in der Pubertät.
Dieses Verfahren wurde zuvor an Tieren getestet und ermöglichte es männlichen Mäusen und Affen erfolgreich, Sperma zu produzieren und Nachkommen zu zeugen.

Erstmals am Menschen durchgeführt

Nun haben Forscher den ersten Einsatz dieser Technik am Menschen dokumentiert. Laut einem Artikel erhielt ein Mann Anfang 20 eine Transplantation seiner eigenen, einst tiefgefrorenen Stammzellen. Seine spermienbildenden Stammzellen wurden ihm als Kind konserviert, bevor er sich einer Chemotherapie gegen Knochenkrebs unterzog.

Wenn die Stammzelltransplantation erfolgreich ist, sollte der Körper des Mannes mit der Spermienproduktion beginnen, was zuvor aufgrund einer Azoospermie nicht möglich war. Ultraschalluntersuchungen haben bisher bestätigt, dass das Hodengewebe des Patienten durch die Transplantation nicht geschädigt wurde und sein Hormonspiegel normal ist.

Bei der Azoospermie befinden sich keine Spermien im Ejakulat. Wissenschaftler testen nun eine mögliche Behandlung: die Transplantation spermienbildender Stammzellen in das Fortpflanzungssystem.

Warten auf die ersten Spermien

Bisher wurden in seinem Sperma keine Spermien nachgewiesen, aber die Forscher analysieren sein Sperma weiterhin zweimal im Jahr, um festzustellen, ob Keimzellen vorhanden sind. Ein möglicher Grund für den Mangel an nachweisbaren Spermien liegt laut den Forschern darin, dass dem Patienten in seiner Kindheit nur eine geringe Menge Stammzellen entnommen wurden, um sein Gewebe so wenig wie möglich zu schädigen. Das bedeutet, dass die Anzahl konservierter und transplantierter Zellen, die sich zu Spermien entwickeln können, gering bleibt. Infolgedessen könnte die Spermienproduktion eingeschränkt sein.

Wenn im Ejakulat des Patienten keine Spermien erscheinen, der Patient aber Kinder zeugen möchte, könnten die Ärzte versuchen, durch eine Operation die geringe Menge an Spermien, die aus den Stammzellen gewonnen wurden, zurückzugewinnen.

Risiken der Spermienstammzelltransplantation

Wie bei allen medizinischen Eingriffen sind auch mit der Spermienstammzelltransplantation gewisse Risiken verbunden. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, dass ein Teil der transplantierten Stammzellen krebserregende genetische Mutationen aufweist und sich eines Tages zu einem Tumor entwickeln könnte. Und obwohl bei dem Verfahren patienteneigene Zellen verwendet werden, bestehe ein "theoretisches Risiko", dass das Immunsystem dennoch reagieren und Entzündungen auslösen könnte.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 07.04.2025, 17:35, 07.04.2025, 17:17
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