Gesundheit

Erstes Land bietet Sonnencreme am Strand gratis an

Gratis, aber nicht umsonst: In den Niederlanden werden ehemalige Desinfektionsmittelspender kurzerhand zu Sonnencremespender umfunktioniert. 

Sabine Primes
Im Zuge des Klimawandels wird die Sonne immer aggressiver. Ein Grund mehr, sich gut einzuschmieren.
Im Zuge des Klimawandels wird die Sonne immer aggressiver. Ein Grund mehr, sich gut einzuschmieren.
Julia Hoepfner Fotograf / dpa / picturedesk.com

Um die steigende Zahl von Hautkrebs in den Niederlanden zu reduzieren, greift man dort nun zu einer einfachen, günstigen Maßnahme. Ehemalige Desinfektionsmittelspender aus Pandemie-Zeiten werden mit Sonnencreme befüllt, an denen sich jeder kostenlos bedienen kann.

Die Idee dazu kam von Dermatologin Karen van Poppelen, die im Spital in Venlo nahe der deutschen Grenze arbeitet. Die Zahl der Hautkrebsfälle in den Niederlanden habe sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt, so die Medizinerin: "Ungefähr jeder fünfte Niederländer bekommt im Laufe seines Lebens Hautkrebs. Und die häufigste Ursache dafür ist Sonnenbrand. Sich gut davor zu schützen ist die beste Manier, dem Hautkrebs vorzubeugen." Für das Projekt kooperieren unter anderem Krankenkassen, Städte und Gemeinden.

Hier stehen die Spender

Schon im vergangenen Sommer waren die Sonnencremespender hier und da vereinzelt zu sehen. Mittlerweile stehen sie an mehreren Hundert Orten im ganzen Land: In städtischen Parks, auf Plätzen, in Fußgängerzonen, am Strand oder auf Musikfestivals.

"Es kostet Geld, ein paar Tausend Euro, aber wir halten die Gesundheit unserer Einwohner und Besucher für sehr wichtig", sagte Stadtrat Jacco Knape vom Badeort Katwijk an der Nordsee dem Sender NOS. "Wir sehen Menschen, die die Sonne ungeschützt genießen, und in Katwijk ist das überdurchschnittlich häufig, und das ist nicht gut."

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