Gesundheit

Erster Fall von Affenpocken bei Schwangerer bestätigt

Eine schwangere Frau hat sich mit Affenpocken infiziert, konnte das Baby jedoch ohne Komplikationen zur Welt bringen. Mutter und Kind geht es gut.

Sabine Primes
Das Baby hat sich nicht infiziert.
Das Baby hat sich nicht infiziert.
Getty Images/iStockphoto

Während in Afrika nur ein paar hundert Infektionen bekannt sind, breiten sich die Affenpocken in Europa wie ein Laubfeuer aus. Zwar schätze man weltweit das Pockenrisiko nur als moderat ein – jedoch nicht in Europa, so WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. "Es gibt jetzt mehr als 16.000 gemeldete Fälle in 75 Ländern und Territorien, sowie fünf Todesfälle", so Ghebreyesus.

Baby nicht infiziert

Nun wurde bekannte, dass eine schwangere Frau sich mit Affenpocken infiziert hatte, das Baby jedoch ohne Komplikationen zur Welt gebracht hat. Das Baby habe sich laut den Centres for Disease Control (CDC) nicht bei seiner Mutter angesteckt. Nach der Geburt habe das Neugeborene eine Infusion mit Immunglobulin erhalten. Dabei handelt es sich um eine Antikörperbehandlung, die Mediziner in den USA während des Ausbruchs der Affenpocken zugelassen haben. Die schwangere Frau wurde in dem Bericht nicht genannt, ebenso wenig wie ihr Herkunftsstaat. Den Ärzten zufolge geht es sowohl der Mutter als auch dem Baby gut. Schwangere Frauen, Immunsupprimierte und Kinder sind besonders gefährdet, an Affenpocken zu erkranken. Schwangere Frauen sind anfälliger für die Krankheit, da ihr Immunsystem geschwächt ist.

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sind eine Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums.

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    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Science Photo Library / picturedesk.com

    Übertragung durch engen Körperkontakt, Bettwäsche und Handtücher

    Es wird gewarnt, vor dem Geschlechtsverkehr auf Symptome der Affenpocken zu achten. Dazu zählen etwa ein Ausschlag oder Blasen auf der Haut. Durch engen Körperkontakt kann sich das Virus verbreiten, weshalb sich die Menschen durch sexuelle Aktivität anstecken. Es handelt sich jedoch nicht um eine sexuell übertragbare Krankheit. Menschen können sich auch durch die Bettwäsche oder Handtücher einer infizierten Person oder durch deren Husten oder Niesen mit den Affenpocken infizieren.

    Fälle bei Kindern

    Zwei Fälle von Affenpocken sind bei Kindern in den USA festgestellt worden, teilten die Centers for Disease Control (CDC) mit. Die beiden Fälle stehen in keinem Zusammenhang und sind wahrscheinlich das Ergebnis einer häuslichen Übertragung, so die CDC. Bei dem einen Fall handelt es sich um ein Kleinkind, das in Kalifornien lebt. Bei dem anderen handelt es sich um einen Säugling, der nicht in den USA ansässig ist, aber in Washington getestet wurde. Die Gesundheitsbehörden untersuchen derzeit, wie sich die Kinder infiziert haben.

    Internationale Notlage

    Vor kurzem rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen globalen Gesundheitsnotstand aus, da die Affenpocken-Fälle zunehmen. Die Erklärung bedeutet, dass die WHO der Ansicht ist, dass die Bedrohung der öffentlichen Gesundheit eine koordinierte internationale Reaktion erfordert, um zu verhindern, dass sie zu einer Pandemie wird.

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