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Erste Österreicherin im All? "Ein Funke Glück dabei"

Die 33 Jahre alte Kärntnerin Carmen Possnig könnte die erste Österreicherin im All werden. Das sagt die neu gekürte Reserveastronautin dazu.

Rene Findenig
Könnte die erste Österreicherin im Weltraum werden: die Kärnterin Carmen Possnig.
Könnte die erste Österreicherin im Weltraum werden: die Kärnterin Carmen Possnig.
Screenshot ORF

Vor 31 Jahren war Franz Viehböck als erster und bisher einziger Österreicher im Weltraum bei seinem "Ausflug" auf die Raumstation Mir. Nun könnte es mit Carmen Possnig die erste Österreicherin im All geben, denn die Kärntnerin Carmen Possnig (34) wurde von der ESA (Europäische Weltraumorganisation) als Reserveastronautin auserkoren. Damit setzte sich die Medizinerin gegen rund 22.500 Mitbewerber durch. Am späten Freitagabend schilderte Possnig in der ORF-"ZIB2" ihre Erlebnisse und Erwartungen im Interview mit Moderatorin Marie-Claire Zimmermann.

"Im Endeffekt ist auch ein Funke Glück dabei"

"Es war natürlich ein sehr langes Auswahlverfahren", so Possnig, und es "hat mich auch überrascht", dass im Auswahlverfahren viele Kandidaten ausgeschieden seien, die sie für eine Weltraum-Mission als geeignet angesehen habe. Warum sie in die engere Auswahl kam? "Im Endeffekt ist auch ein Funke Glück dabei", so Possnig, sie sei jedenfalls "extrem begeistert". Für eine solche Mission brauche es laut der Kärntnerin körperliche Fitness, Gesundheit, Teamfähigkeit und Leadership. Ebenso wichtig: "In Stressituationen ruhig bleiben." 

In Sachen Extremsituationen sammelte die Weltraummedizinerin bereits vor fünf Jahren Erfahrungen, als sie monatelang mit einem kleinen Team in der Arktis verbrachte. "Ich glaube da ist auch eine gewisse Neugierde dahinter", so Possnig, man frage sich "schaffe ich das, kann ich das aushalten?" Spannend sei es, dahinterzukommen, wie der Menschen auf solche Situationen reagiere. Und was macht eine Weltraummedizinerin eigentlich im All? "Im All verändere sich das Herz-Kreislaufsystem extrem", so Possnig, es gebe Auswirkungen auf das Gehirn, die sie untersuchen wolle.

"Wenn wir zum Mars fliegen wollen"

Das sei auch wichtig, "wenn wir irgendwann mal zum Mars fliegen wollen", so Possnig. Es gehe um sehr viel medizinische und technologische Forschung, aber auch um den Ursprung des Lebens. Sollte Possnig tatsächlich ins All abheben, erwartet sie die "Schwerelosigkeit und Aussicht" als die beiden großen Highlights. Noch wichtiger sei für sie aber, "dieses Erlebnis mit den Menschen auf der Erde zu teilen".

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